Mit dem Tastsinn werden Berührungsreize wahrgenommen. Und zwar vom zarten Streicheln über Kitzeln und Kneifen bis hin zu Druck und Stoß.
Berührungen werden von Tastkörperchen wahrgenommen die in der Lederhaut bevorzugt in der Nähe von feinen Körperhaaren verstreut liegen.
Die Sinneszellen der Tastkörperchen funktionieren ähnlich wie ein Manometer. Sie können Druckunterschiede messen und diese den weiterleitenden Nervenfasern anzeigen.
Tastreize werden darüber hinaus auch von freien Nervenendigungen wahrgenommen.
Die unterschiedliche Stärke des Druckreizes führt zum "Begreifen" eines Gegenstandes. Man spürt ob ein Gegenstand rund oder spitz, fest oder weich ist.
Auch Schmerzen können durch diese freien Nervenendigungen wahrgenommen werden.
Die Verteilung der Tastkörperchen in der Haut ist sehr unterschiedlich. So haben die Fingerkuppen weit mehr tastempfindliche Rezeptoren als beispielsweise die Rückenhaut.
Die Fingerkuppen sind das wichtigste Tastorgan. Wie dieser Tastsinn funktioniert ist am besten bei Blinden zu beobachten, denn diese lesen ja mit den Fingern in dem sie verschiedene Punktkombinationen von einander unterscheiden.
In vielen Pflegesituationen z.B. bei der Lagerung und Mobilisation muss der Mensch ziemlich fest angefasst werden. Um Schmerzen dabei zu vermeiden sollte am besten großflächig, mit der ganzen Hand zugefasst werden.
Der Druck wird dadurch gleichmäßig verteilt und verringert.
Beim zufassen mit "spitzen Fingern" wird der Druck punktuell sehr stark erhöht.
Wenn sich jetzt unterhalb der Fingerdruckpunkte zufällig freie Nervenendigungen und/oder Tastkörperchen befinden werden Schmerzen verursacht die für den Menschen als unangenehm befunden werden.
|