Die hohen Benzinpreise sorgten in ganz Europa im September, nicht nur bei den Autofahrern, sondern auch bei den Frächtern, Fischern und Bauern für Unmut.
Auf der britischen Insel kam es zu umfangreichen Protesten gegen Spritpreise die 16S/Benzinliter betrugen. Zahlreiche Lkw-Fahrer und Bauern blockierten die Zufahrten zu den Raffinerien im ganzen Land und führten England an die Grenze eines Ausnahmezustands. Viele Briten deckten sich durch Hamsterkäufe für mehrere Tage ein und so kam es, daß Tankstellen und Supermärkte leergekauft wurden. Die Umsätze stiegen bis zu 300% und die Radgeschäfte erlebten einen regelrechten Verkaufsboom.
Aufgrund der mangelnden Versorgung kam es bei öffentlichen Gebäuden wie Krankenhäusern zu Engpässen, es wurden z.B. nicht notwendige Operationen ausgesetzt. Ärzte und andere Angestellte erreichten nicht mehr ihren Arbeitsplatz. Die Schulen blieben zur Freunde der Kinder geschlossen.
Der britische Premier Tony Blair lehnte die öfteren Forderungen der Frächten nach einer Steuersenkung ab, doch er kündigte einen Krisenkipfel mit der Erdölindustrie an.
Aber nicht nur in Großbritannien war die Situation kritisch, denn die Rohölpreise stiegen auf der ganzen Welt. Mitte September kostete ein Barrel (159Liter) 31,18 US-Dollar. Im Oktober betrug der Preis mehr als 35$/Barrel.
Auch durch eine Erhöhung der Ölförderungsmenge brachte auch keine Entspannung.
Die OPEC (Organisation Erdöl exportierender Länder) strebt einen Preis von 25$/Barrel an.
In Spanien haben Fischer mit ihren Booten den Hafen von Barcelona blockiert und in Finnland versperrten LKWs die Zufahrt zu Raffinerien.
In Belgien streiken tausende Arbeiter für billiges Heizöl. Und auch in Israel kam es zu schweren Verkehrsbehinderungen, als LKW-Fahrer wegen der Dieselpreise die Autobahn zwischen Jerusalem und Tel Aviv blockierten.
In Österreich kam es zu keiner Blockade oder anderen Protestaktionen, doch die Frächter haben eine Preiserhöhung für die Kunden festgelegt.
Der Treibstoff ist in Österreich im Gegensatz zum August des Vorjahrs um 15% gestiegen.
Das wirkte sich auch auf die Inflation aus, die im August bei 2,7% lag.
Es kamen dann auch schon die ersten Forderungen der Opposition die Mindestrentner und die Wenigverdiener finanziell zu entlasten, doch eine Senkung der Minerlöl- oder Kfz-Steuer hat Finanzstaatssekräter Finz ausgeschlossen. Die Regierung überlegt nun den Vorschlag des SPÖ-Chef Gusenbauer, der einen Heizkostenzuschuss für Haushalte mit einem Netto-Einkommen von 12.000S fordert, zu realisieren. Dann würden solche Haushalte in den Wintermonaten einen monatliche Pauschale von 500S bekommen.
|