Die EU-Osterweiterung und die damit in Verbindung stehende Öffnung des EU-Binnenmarktes für die Oststaaten legt die Vermutung nahe, dass Menschen aus den betreffenden Ländern wie z.B. Ungarn, Polen, Tschechien nach Österreich emigrieren, um am dortigen Arbeitsmarkt teilzunehmen.
Österreich selbst wird aber in Zukunft genötigt sein vermehrt Immigration zu forcieren. Erstens, die demografische Entwicklung (Alterspyramide) in den nächsten Jahren zeigt, dass Zuwanderung im gesamten EU-Raum immer notwendiger wird, um das Sozialsystem finanzierbar zu machen. Zweitens, Einwanderung wird in Zukunft nicht nur mehr unter dem Aspekt des Auffüllens der Reservearmee am Arbeitsmarkt - teils illegal, in prekären und für Niedriglohnbranchen - erfolgen, sondern auch und vor allem in hochqualifizierten Mangelsegmenten notwendig werden. Die im Jahre 2000 sowohl in Mitteleuropa als auch in den USA losgetretene Diskussion um die mittlerweile berühmten und begehrten \"IT Kräfte aus Indien\" ist ein Beispiel dieser Entwicklung. Waren die Jahre zuvor geprägt von der Sorge über die hohe Arbeitslosigkeit, so wird der Arbeitskräftemangel zukünftig das große Thema. Fachleute prognostizieren bereits, dass das Fehlen von Arbeitskräften in den nächsten vier Jahren zur größten Wachstumsbremse von Betrieben werden könnte - europaweit wie international. Allgemein lässt sich prognostizieren, dass es zu einer weiteren Globalisierung der Migration kommt, insofern als immer mehr Länder, also auch Österreich, sowohl als Herkunfts- als auch als Zielgebiete fungieren werden.
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