Die Auswirkungen der EU-Osterweiterung auf die österreichische Wirtschaft sind sehr differenziert und deshalb schwierig einzuschätzen. Von der Ostöffnung hat Österreich bisher profitiert, jedoch sind weitere Vorteile aus der EU-Osterweiterung unsicherer.
Beispiel Ostöffnung
Die Ostöffnung hat für die österreichische Wirtschaft eindeutige Vorteile gebracht. Die positive Handelsbilanz gegenüber den Oststaaten hat das Wirtschaftswachstum und damit auch die Beschäftigung in Österreich begünstigt.
Durch die Ostöffnung verdreifachten sich die österreichischen Exporte nach Ungarn, Tschechien, Slowakei und Polen von 18,9 Mrd. ATS 1989 auf 58,9 Mrd. ATS 1996.
EU-Osterweiterung
Ein höheres Wirtschaftswachstum in Mittel- und Osteuropa durch die Ostöffnung würde Österreich zweifellos nützen, da 11,2 % (1996) der österreichischen Exporte in diese Länder gehen. Um die Importe der mittel- und osteuropäischen Länder jedoch so stark ansteigen lassen zu können, müssen diese Länder zuerst auch ihre Exportfähigkeit dementsprechend verbessern. Denn schon heute stellen die hohen Leistungsbilanzdefizite der Oststaaten eine große Barriere für den wirtschaftlichen Aufholprozeß dar.
Man sollte die möglichen hohen positiven Effekte, die die EU-Osterweiterung auf die österreichische Wirtschaft haben soll jedoch mit Vorsicht genießen, was sich vor allem bei der sektoralen Betrachtung zeigt.
Durch die höhere Außenhandelsdynamik werden in Österreich sicherlich Arbeitsplätze geschaffen, wodurch auch wieder mehr Geld ausgegeben und in die österreichische Wirtschaft investiert werden wird.
|