Globalisierung ist ein Schlagwort der Politik, Ökonomie und Soziologie, das die transnationale Vernetzung der Systeme, Gesellschaften und Märkte bezeichnet. Grundlegend ist dabei die vollständige Ausbildung eines Weltmarktes und eine noch nie dagewesene Mobilität des Kapitals.
Dies betrifft unter anderem den Finanzmarkt. Hier ist das Phänomen der Gleichzeitigkeit von Globalisierung und Lokalisierung besonders ausgeprägt, denn internationale Finanztransaktionen werden in erster Linie in New York, London und Tokio organisiert. Diese Städte haben sich zusammen mit einigen sekundären Standorten zu den Zentren entwickelt, in denen der größere Teil der internationalen Finanztransaktionen stattfinden. Diese Finanzplätze profitieren von vielfältigen externen Effekten und Standortvorteilen, wie Beispielsweise hochentwickelte technische Infrastruktur und spezialisierte Dienstleistungsunternehmen, die andere Standorte nicht haben. Die Globalisierung äußert sich darin, daß diese Finanzplätze nicht mehr in dem Maß mit ihrem Heimatland verkoppelt, wie das früher einmal der Fall war.
Auch auf den Gütermärkten bemerkt man die Globalisierung. Nicht nur Duty-Free-Läden auf Flughäfen bieten auf allen Kontinenten mehr oder weniger identische Produkte an. Auch sonst gibt es eine ganze Reihe von Produkten, die überall auf dem Globus gleich aussehen, Produkte der Unterhaltungs-elektronik oder PCs zum Beispiel. Zugleich gibt es aber auch viele Produkte, die von Land zu Land höchst unterschiedlich sind. Viele Länder, die in der Vergangenheit kaum überwindliche Handelsschranken errichtet hatten, öffnen sich für Importe und damit eröffnen sich für exportfähige Industrien neue Marktchancen.
agieren, in allen wichtigen Weltregionen präsent zu sein und ihre Produktionen im weltweiten Maßstab zu organisieren. Es gibt aber auch mittelständische Unternehmen. Diese Firmen sind keine global players, sondern versuchen ihre Präsenz in wenigen Schlüsselmärkten durch Produktion vor Ort sicherzustellen.
Die Internationalisierung des Arbeitsmarktes ist ein Feld, das in der Diskussion um Globalisierung nicht selten übersehen wird. Es ist ja nicht so, daß Kapital prinzipiell mobiler ist als Arbeit. Es wäre natürlich übertrieben zu sagen, daß Arbeit mobiler ist als Kapital, aber Arbeit ist bedeutend mobiler als meist vermutet wird.
Die Staaten reagieren auf diese Entwicklung, indem sie ihr Staatsgebiet als Kapitalstandort möglichst attraktiv zu gestalten versuchen. Ziel dabei ist, weltweite Erträge zu nationalisieren, Kapitalanlagen zu veranlassen und nicht zuletzt die heimische Währung zu stärken. Faktisch findet also eine Konkurrenz der Staaten statt, die sich um die Frage dreht, wer Nutznießer der Globalisierung ist.
In der Folge kann es zum Abbau von Arbeitnehmerrechten, zu Einschnitten in die soziale Sicherunssysteme und Reallohnverlusten kommen. Kritiker warnen daher vor einer \"Globalisierung der Armut\".
|