In Deutschland wurden in letzter Zeit mehrere Teilzeitarbeit-Modelle ausgearbeitet.
Ein Beispiel ist, daß die Teilzeit-Arbeiter ihre Arbeitszeit blocken und zum Beispiel die ersten 5 Jahre voll und die nächsten 5 Jahren gar nicht arbeiten.
Auch haben viele Unternehmen die Teilzeitarbeit für Frauen eingeführt, beispielsweise die Aufteilung des Arbeitsplatzes zwischen Büro und Wohnung oder die Konzentration der Arbeitszeit auf einige Tage in der Woche.
Die Lufthansa bietet den Mitarbeiterinnen den \"flexiblen Erziehungsurlaub\". Sie will ihre Mitarbeiterinnen überzeugen während der Karenz zu arbeiten und diese Zeit kann dann später bei Bedarf freigenommen werden. An die Karenz anschließend gibt es einige Jahre Teilzeitarbeit, um einen guten Übergang zurück ins Berufleben zu schaffen.
Der Grund für diese Regelungen ist, daß die Unternehmen qualifizierte und erprobte Mitarbeiterinnen an sich binden wollen.
Studien zufolge bleiben qualifizierte Frauen dem Unternehmen länger treu als Männer. Der männliche Führungsnachwuchs wechselt viel öfter die Stelle, um schneller aufzusteigen. Auch dies ist ein Kostenfaktor, denn die Einarbeitung und Ausbildung jedes neuen Mitarbeiters kostet Zeit, Produktivität und Geld.
Bei uns ist Teilzeitarbeit in vielen Betrieben noch ein Tabuthema, während in den Niederlanden schon 37% aller Beschäftigten nur noch halbe Tage arbeiten. An der Umverteilung der Arbeit führt in der Zukunft jedoch kein Weg vorbei. EU-weit wird die Zahl der Teilzeitarbeiter für das Jahr 2000 auf 10 Millionen Menschen geschätzt.
Für Frauen kann diese Entwicklung wichtig sein. Denn erst wenn sich auch Männer für die Teilzeitarbeit erwärmen, werden neue Arbeitsmodelle entstehen, die Teilzeitarbeitern auch Weiterbildungs- und Aufstiegschancen eröffnen.
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