Die Zeit nach Lenins Tod wurde dominiert vom Machtkampf um die Partei- und Staatsführung. Die Spitze der Partei war auf sechs Personen Trotzki, Stalin, Sinowjew, Kamenew, Bucharin und Rykow verteilt. In seinem Brief an den XII. Parteitag warnte Lenin seine Genossen schon vor der zu großen Macht Stalins: "Genosse Stalin hat dadurch, dass er Generalsekretär geworden ist, eine unermessliche Macht in seinen Händen konzentriert, und ich bin nicht überzeugt, dass er es immer verstehen wird, von dieser Macht vorsichtig genug Gebrauch zu machen."1 Lenin schlug in diesem Testament Trotzki als seinen Nachfolger vor: "Andererseits zeichnet sich Genosse Trotzki, wie sein Kampf gegen das ZK in der Frage des Volkskommissariats für Verkehrswesen schon bewiesen hat, nicht nur durch hervorragende Fähigkeiten aus. Persönlich ist er wohl der fähigste Mann im gegenwärtigen ZK, aber auch ein Mensch, der ein Übermaß von Selbstbewusstsein und eine übermäßige Leidenschaft für rein administrative Maßnahmen hat.
"1 Des weiteren rät Lenin dem Parteitag sich zu überlegen, "wie man Stalin ablösen könnte, und jemand anderen an diese Stelle zu setzen, der sich in jeder Hinsicht von dem Genossen Stalin nur durch einen Vorzug unterscheidet, nämlich dadurch, dass er toleranter, loyaler, höflicher und den Genossen gegenüber aufmerksamer, weniger launenhaft usw. ist."1 Nach Lenins Tod vereinigten sich Stalin, Sinowjew und Kamenew zu einer Troika gegen Trotzki, so gelang es Stalin Trotzki politisch zu isolieren. Grund für den Disput zwischen Trotzki und Stalin waren die beiden Unterschiedlichen Thesen, welche sie vertraten. Trotzkis These von der "permanenten Revolution" die besagte, dass die Sowjetunion nur durch eine Weltrevolution zum Sozialismus gelangen kann, stand Stalins These vom "Sozialismus in einem Land" gegenüber. Stalin behauptete mit seiner These, dass die Sowjetunion dies auch im Alleingang schaffen würde.
Stalins These wurde auf der 14. Parteikonferenz(1925) angenommen, somit war Trotzkis politische Karriere beendet. 1926 wurde Trotzki aus dem Politbüro und 1927 aus dem Zentralkomitee der Partei ausgeschlossen. Nachdem das Ziel der Troika, Trotzki politisch zu isolieren, erreicht war, löste Stalin sie wieder auf. Bis etwa 1929 hatte Stalin alle Gegner und oppositionellen Störungen unterdrückt, seine Machtposition gefestigt und ein diktatorisches, autokratisches Regime errichtet.
|