Der quantitativen Darstellung fehlen durch ihre auf naturwissenschaftliche Zusammenhänge beschränkte Sichtweise die Begriffe, um die Umweltkrise im Rahmen der geschichtlichen Abläufe innerhalb der Gesellschaft zu begreifen, z.B. um nachzuvollziehen, wie und wann die hohen Stoffverbräuche in der Gesellschaft entstanden sind. Daher wird nicht deutlich sichtbar, wie die quantitativ ermittelten Reduktionsziele im Leben der Menschen realisiert werden können. Eine Gesellschaft, die an der Reduktion von Verbrauch und Emissionen arbeitet, müßte sich verändern, was zu einer neu entstehenden, zukünftigen Form führen würde, die auch eine sozial-qualitative Gestalt haben könnte. Das Nachdenken über diese Veränderungen ist von großer Wichtigkeit, da es die "soziale Phantasie zur Veränderung"(S.23) fördert. Der Sinn für das Mögliche muß durch attraktive Veränderungsbilder angesprochen und weiter geschärft werden. Nur auf diesem Wege können Individualität, Engagement und Experimentierfreudigkeit in die Gesellschaft einfließen.
Letztlich können Zahlen, Daten und Tabellen dem Betrachter Zahlenverhältnisse übersichtlich und einprägsam präsentieren, aber sie informieren dabei nur und fordern lediglich seine Denkfähigkeit, nicht seine Anteilnahme. Außerdem brauchen Zahlen Angaben über Hintergrund, Kontext und Bedeutung eines Geschehens, um einen Aussagewert zu bekommen. Selbst dann bleiben sie aber ohne einen Bezug auf das moralische Empfinden abstrakt. Sachs betont den Sachzwang, der besonders von Darstellungen mit gegenübergestellten Ist- und Sollwerten ausgeht. Der Vorteil der Objektivität ist auch der größte Nachteil; Zahlen können keine Ermutigung geben, weil sie im Gegensatz zum Wort die Phantasie nicht anregen.
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