Inhalt:
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-Adenauer bis 1945
-Adenauer nach 1945
-Adenauer als Bundeskanzler
-Ära Adenauer
-Adenauers Abtritt
Adenauer bis 1945:
Konrad Adenauer wurde am 5. Januar 1876 in Köln geboren. Köln war katholisch geprägt, wurde aber vom preußisch-heidnischem Berlin aus regiert. Nach dem Volksschulabschluß begann Adenauer eine Karriere als Beamter in Köln. 1917 wurde er mit 42 Jahren jüngster deutscher Oberbürgermeister in Köln. Nach dem Abschluß des Versailler Vertrages zogen britische Truppen in Köln ein. Adenauer blieb aber Oberbürgermeister. Zu dieser Zeit spielte Adenauer bereits mit dem Gedanken eines eigenen westlichen deutschen Staates ohne Preußen, wie es Frankreich zum Teil auch forderte. Adenauer verfolgte diese Gedanken aber nie wirklich. Als Frankreich das Rheinland besetzte, verhandelte Adenauer im Auftrag der Reichsregierung mit den Franzosen. Er bekannte sich zum Vaterland und zur Republik, forderte aber die Aussöhnung nach Westen.
1933 wurde Konrad Adenauer von den Nazis abgesetzt und von allen politischen Arbeiten ausgeschlossen. Er durfte Köln nicht mehr betreten und wohnte in verschiedenen Klöstern. 1943 wurde er von der Gestapo verhaftet, konnte sich aber durch Vortäuschen eines Herzinfarktes vor dem Konzentrationslager retten.
Nach Kriegsende wurde Adenauer von den amerikanischen Truppen wieder als Oberbürgermeister in Köln eingesetzt.
Adenauer nach 1945:
Als die Briten die Kölner Verwaltung übernahmen, setzten sie Adenauer wieder ab. Sie warfen ihm Unfähigkeit vor. Adenauer trat daraufhin der neugegründeten CDU bei und wurde Vorsitzender der West-CDU. Er versuchte, möglichst viel Macht auf sich zu vereinen und arbeitete das erste Programm der CDU aus und setzte es auch durch. Er bemühte sich, den Einfluß der in Wirtschaftsfragen auf sozialistischer Linie liegenden Parteimitglieder (wie zum Beispiel dem Gründungsmitglied Jakob Kaiser) weitestgehend zurückzudrängen, was ihm auch mit der Wahl zum Vorsitzendem und der Bestätigung des von ihm geprägten Parteiprogramms gelang. Bereits zu dieser Zeit war er fest davon überzeugt, daß der Ost-West-Konflikt nicht zu vermeiden sei und daß zum Schutz vor der Sowjet Union ein starker Westen nötig sei.
Nach den Frankfurter Dokumenten, mit denen die Weichen für die Gründung eines westdeutschen Staates gestellt werden, wurde am 01.08.1948 zur Ausarbeitung des Grundgesetzes der Parlamentarische Rat einberufen, dessen Vorsitzender Adenauer wird. Am 07.09.1949 wird Adenauer zum ersten Bundeskanzler der neugegründeten Bundesrepublik Deutschland gewählt.
Adenauer als Bundeskanzler:
Adenauer hatte ein vorrangiges Ziel in seiner Politik. Er wollte ein souveränes, fest in den Westen integriertes Gesamtdeutschland. Da er das aber zu der Zeit nicht als möglich ansah, versuchte er alles, um wenigstens die Bundesrepublik fest in den Westen zu integrieren, um so die Freiheit zu sichern. Als größten Feind der Freiheit und somit auch der Einheit sah Adenauer die Sowjet Union an. Er sah die BRD und ganz Europa durch den sowjetischen Expansionswillen stark bedroht. Daher stand als Ziel seiner Politik die europäische Vereinigung auf militärischer, wirtschaftlicher und politischer Basis an oberster Stelle. Adenauer hatte die Vision einer vereinigten Welt aller freien, demokratischen Staaten unter Führung der USA. Er wollte aus einer Position der Stärke mit der Sowjet Union verhandeln und so die Einheit Deutschlands in Freiheit erreichen. Weil er die Bundesrepublik jedoch zu stark in den Westen eingebunden hatte vertiefte er zunächst die Teilung, was in der Opposition und in Teilen der CDU erheblichen Widerstand auslöste.
Ära Adenauer:
Um sein wichtigstes Ziel, die Bundesrepublik Deutschland in den Westen einzubinden zu erreichen, stellte Adenauer die Außenpolitik in den Vordergrund seiner Politik. Er versuchte mit Nachdruck die Eigenständigkeit der Bundesrepublik zu erlangen und so Teil eines starken Westen zu werden.
Aus seiner Sicht besteht erst eine Chance auf Einheit Deutschlands, wenn ein starker Westen den Osten "in die Knie gezwungen" hat. Für Adenauer galt der Vorsatz: Westintegration vor Einheit; Freiheit vor Einheit.
Um diese Ziele umzusetzen, setzte Adenauer starke Vorgehensweisen in die Außenpolitik. In seiner Amtszeit stellte er die Weichen für ein unabhängiges Westdeutschland. Festgeschrieben hat er seine Politik hauptsächlich in fünf Verträgen. Das erste Abkommen war das "Petersberger Abkommen" (23.11.1949). Es beinhaltete erhebliche Einschränkungen der Abbrüche, die Möglichkeit der Bundesrepublik Deutschland internationalen Organisationen beizutreten, das Recht, konsularische Beziehungen zu anderen Staaten aufzunehmen und das Recht der BRD dem Europarat als vereinigtes Mitglied beizutreten. Als Gegenleistung tritt die Bundesrepublik der Internationalen Ruhrbehörde bei, die 1949 ihre Aufgaben übernimmt.
Der zweite Vertrag war der "Pleven-Plan", der aber am 30.8.1954 an der französischen Nationalversammlung scheiterte, da er eine europäische Armee mit deutscher, gleichberechtigter Beteiligung vorsah. Dies würde nur sieben Jahre nach Kriegsende die Gründung einer deutschen Armee bedeuten, was in Frankreich aber auch in weiten Kreisen Deutschlands abgelehnt wurde. Der deutsche Bundestag hatte diesem Vertrag bereits zugestimmt, was in der Bundesrepublik zu erheblichen Diskussionen führte.
Die beiden letzten Verträge waren für Adenauer die wichtigsten seiner Amtszeit. Es waren der "Deutschland Vertrag" und die "Pariser Verträge". Der Deutschland Vertrag trat am 23.10.1954 in Kraft. In ihm wird der Bundesrepublik Deutschland in weiten Teilen die volle Unabhängigkeit zugestanden. Die Alliierten behielten sich aber die Rechte vor, über Berlin, über Deutschland als ganzes und über einen künftigen Friedensvertrag zu bestimmen. Die westalliierten Truppen blieben auch weiterhin in der Bundesrepublik stationiert, um die Sicherheit der BRD zu gewährleisten.
Der letzte Vertragsblock, der in Verbindung mit dem Deutschland-Vertrag zu sehen ist, war der der Pariser Verträge. Für Adenauer war das der Höhepunkt seiner Politik. Sie beinhalteten den Abschluß des Deutschland Vertrages, den Beitritt der Bundesrepublik Deutschland zur Westeuropäischen Union (WEU) und zur NATO. Der für Adenauer fast wichtigste Teil der Verträge war aber der Vertrag zur deutsch-französischen Freundschaft. Er besagte, daß die Bundesrepublik Deutschland und Frankreich alle Streitfragen beilegen wollen. Das beinhaltete auch die Frage um das Saarland, das einen europäischen Status erhielt. Durch den Beitritt zur NATO mußte die Bundesrepublik eine eigene Armee aufbauen. Sie verpflichtete sich auf ABC-Waffen zu verzichten und den defensiven Charakter des Bündnisses anzuerkennen. Als Gegenleistung wurde von den Mitgliedstaaten der Gemeinschaften der Alleinvertretungsanspruch der Bundesrepublik anerkannt.
Die vorrangigen innenpolitischen Ziele Adenauers waren der Aufbau eines demokratischen, an den Grundsätzen der Rechtsstaatlichkeit ausgerichteten Staatswesens sowie der wirtschaftliche Wiederaufbau der Bundesrepublik nach dem Konzept der sozialen Marktwirtschaft, das sein Wirtschaftsminister Ludwig Erhard entwickelt hatte. In den Anfangsjahren der Bundesrepublik kam es im so genannten Wirtschaftswunder zu einem rapiden Wirtschaftswachstum, das dann auch einen breiten Wohlstand zur Folge hatte. Die vom linken Flügel der CDU ursprünglich angestrebten umfassenden sozialen Ziele wurden allerdings nur teilweise verwirklicht. Grundlage für den wirtschaftlichen Wiederaufstieg Deutschlands war auch der so genannte Marshallplan. Die USA stellten die Weichen in Richtung Marktwirtschaft und drängten auf einen ökonomisch starken Frontstaat an der Grenze zum Ostblock. Adenauer wusste dieses Angebot zu nutzen. Gegen Widerstände setzte er die Restauration der Marktwirtschaft durch, einer Wirtschaftsverfassung, die damals viele mit dem Aufstieg des Nationalsozialismus in Zusammenhang brachten.
Adenauers Abtritt:
Am Ende seiner Amtszeit verlor Adenauer viel seiner einstigen Autorität. Er war bei seinem Abtritt 1963 87 Jahre alt und die CDU brauchte ein neues Zugpferd für die nächste Bundestagswahl. Außerdem hatte Adenauer bei der letzten Bundestagswahl 1961 die absolute Mehrheit verloren und regierte seitdem mit der FDP, die die Abdankung Adenauers im Wahlkampf propagierte. Adenauer verlor auch immer mehr den Rückhalt in der Bevölkerung und in der CDU. Beim Mauerbau im August 1961 war Adenauer auf Wahlkampfreise durch Deutschland und kümmerte sich eigentlich nicht um die dramatischen Entwicklungen in Deutschland. Er besuchte weder Berlin, noch richtete er in irgendeiner Weise aufbauende Worte an die Bevölkerung. Die einzigen Handlungen die er durchführte waren die Absprache mit den Westmächten, daß sich deren Politik nicht ändert und eine Stellungnahme an die Deutschen, daß es keinen Anlaß zur Panik gebe. In der Bevölkerung wurden diese Entwicklungen aber als Scheitern der Adenauer-Politik gewertet, der mit seiner Politik der Stärke die Teilung Deutschlands nur verstärkt hatte. Auch international paßte Adenauer nicht mehr ins Bild. Die Großmächte entspannten sich, während Adenauer ein Verhandeln mit der SU ausschloß. 1963 trat er dann endgültig als Bundeskanzler und später auch als Parteivorsitzender der CDU zurück. Adenauer starb 1967 mit 91 Jahren in Rhöndorf bei Bonn.
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