In den 40 Jahren der SED Herrschaft hatte sich ein Prozeß des wirtschaftlichen Niedergangs der DDR vollzogen. Obwohl man von den enormen Defiziten und Schulden wußte, machte man weiter wie gehabt und überließ die ganze Misere der Wirtschaft der Wiedervereinigung. Kohl war überzeugt, daß eine rasche und anhaltende Verbesserung der Lebensbedingungen in Ostdeutschland durch wirtschaftlichen Wiederaufbau politisch notwendig war, wenn die deutsche Einheit erfolgreich verwirklicht werden sollte. Dabei setzte er voraus, daß der Wiederaufbau in relativ kurzer Zeit bewerkstelligt werden konnte. Am 1. Juli trat die Wirtschaft- und Währungsunion in Kraft, die die Abschaffung der DDR Mark zum Ziel hatte. Zu Gunsten des ungehinderten Geldverkehrs sollte sich die Deutsche Mark als harte Währung auch in der DDR etablieren. Dieser Schritt zog viele Investoren aus dem Ausland an. Der Umtausch von Ost in West Mark wurde folgendermaßen geregelt. Zu dieser Zeit bekam man für eine DM circa 4,5 Mark der DDR.
1:1 Löhne, Gehälter, Mieten, Pachten, Renten
2:1 Bankguthaben unter der Höchstgrenze
3:1 Guthaben Nicht DDR Bürger nach dem 31. 12. 1989
Die enormen Kosten für diese Umstellung wurde hauptsächlich vom deutschen Staat übernommen. Um die harten Folgen der Umstellungen zu mildern, wurde ein Sozialnetz aufgebaut (Rentenversicherungen, Unfallversicherungen etc.).
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