Seit der Aufklärung und der Französischen Revolution wurde die Stellung der Kirche vermehrt angegriffen. Die Erkenntnisse der modernen Naturwissenschaften (z.B. Charles Darwins Abstammungslehre) führten zunehmend zu einer Trennung von Staat und Kirche. Religion sollte Privatsache werden und Aufgaben wie öffentliche Verwaltung, Eheschließungen und schulische Erziehung der Kinder sollten nicht mehr von der Kirche, sondern vom Staat übernommen werden.
Dies löste bei der katholischen Kirche eine Antihaltung aus.
Papst Leo XIII. Begründete mit seiner Enzyklika über die Arbeiterfrage, "Rerum novarum" (1891), die katholische Soziallehre.
Der Liberalismus, der das Bestreben hatte Staat und Kirche strikt zu trennen, und der Sozialismus machten es der Kirche zusätzlich schwer. Durch den Sozialismus brachen viele Menschen mit dem Christentum, da dies nur die Reichen und Wohlhabenden unterstützte.
Karl Freiherr von Vogelsang setzte sich mit der sozialen Frage auseinander.
Die christlichen Parteien, die damals entstanden, machten die christlichen Wertvorstellungen zur Grundlage ihres politischen Handelns und wendeten sich gegen den Liberalismus und gegen die Sozialdemokratie.
In Österreich entstand eine christlichsoziale Partei unter der Führung Karl Luegers. Sie vertrat vor allem die Interessen des Wiener Kleinbürgertums.
|