Am 28 Juli wird Engelbert Dollfuß unter großer Beteiligung der Bevölkerung auf dem Hietzinger Friedhof in Wien beigesetzt.
Bundespräsident Miklas sagt:
"Ein fluchwürdiges Verbrechen ist begangen worden, nicht nur an dem Bundeskanzler, sondern an ganz Österreich. Dr. Dollfuß ist für Österreich als Märtyrer gestorben.
Er hat aber verhindert, dass Österreich zum Schlachtfeld Europas werde und schließlich in einem mitteleuropäischen Chaos untergehe. Nicht nur Österreich hat er damit gerettet, sondern auch Europas Frieden, und diese Tat hat er anschließend mit seinem Herzensblut als Märtyrer des Österreichtums besiegelt."
Vizekanzler Ernst Rüdiger Starhemberg (Heimwehr) hält in der Nacht vor den Beisetzungs- feierlichkeiten eine Rundfunkrede, die gegen das deutsche Volk gerichtet ist. Ihre Wortwahl erinnert jedoch eher an das Vokabular der NS - Machthaber in Berlin:
"...Die Bundesregierung wird in treuester Kampfgemeinschaft mit dem toten Führer ihr bestes daransetzen, um seine Idee zum Siege zu bringen. Verantwortungslose, zum Verbrechen geführte Elemente haben geglaubt, dass der Tod des Führers Österreichs das Signal sei, um ihre dunklen Pläne zu verwirklichen. Um deutsch zu sein und unsere deutsche Sendung in der Welt zu erfüllen und unserem Deutschtum zu dienen, dazu brauchen wir in Österreich keinen Nationalsozialismus."
Dollfuß wird im Arbeitszimmer des Bundeskanzlers aufgebahrt; Bundesheersoldaten halten Totenwache
Für das Bundeskanzleramt in Wien, wo die tödlichen Schüsse auf Dollfuß gefallen waren, wird Trauerbeflaggung angeordnet.
Studenten vor dem Wiener Rathaus mit dem Sarg während der Ansprache von Präsident Wilhelm Miklas Die Trauergemeinde - Mutter und Stiefvater des Ermordeten, Minis¬ter Stockinger und die Witwe Alwine Dollfuß
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