Die Entwicklungsländer, besonders jene ohne Erdöl sind gegenüber den Industrieländern vielfach benachteiligt. Die Kolonialherren errichteten häufig Monokulturen die sich auf ein oder zwei Exportprodukte beschränkten. Noch heute sind viele Entwicklungsländer genau von diesen Produkten abhängig. Zum Beispiel in Kuba entfallen vier Fünftel der Ausfuhr von Zucker. Da die Preise für agrarische und mineralische Stoffe auf dem Weltmarkt aber starken Schwankungen unterliegen, sind die Einnahmen der Entwicklungsländer sehr unterschiedlich. Wenn also diese eine Einnahmequelle ausfällt, muss die Regierung Kredite im Ausland aufnehmen und ihre ausgaben stark kürzen. Solche Kurzungen betreffen dann meist den Sozialbereich. Außerdem kommt hinzu, dass sie bei vielen Rohstoffen zwar einen hohen Weltexport aufweisen, die Märkte aber von internationalen Handelsschaften beherrscht werden. Diese bestimmen auch die Preise, wobei auch die Produzenten der Entwicklungsländer einen Bruchteil der Einnahmen erhalten.
Neben dem Preisfall an Rohstoffen stieg der Preis des Importes an Fertigprodukten stark. So verschlimmerte sich die Situation des Handels (Terms of Trade) zunehmend. So erhoben die Entwicklungsländer die Forderung nach einer neuen Weltwirtschaftsordnung.
Die Entwicklungsländer decken zum Beispiel 93% des Weltexportes an Bananen, sowie 94% an Kakao, wo internationale Konzerne hingegen nur 63% und 75% decken.
Der Ölboykott 1973:
Die Entwicklungsländer förderten etwa die Hälfte allen Erdöls der Welt zu Tage. Die Erdölpreise waren sehr niedrig. Die Importe waren vergleichsweise sehr teuer. So gab es 1973 eine Vervierfachung des Erdölpreises und eine Senkung der Produktion. So spürten zwar die Industrieländer ihre Abhängigkeit zu den Industrieländern, doch viel schlimmer waren jene Entwicklungsländer ohne eigenes Erdöl davon betroffen. Obwohl viele kleine Länder so zu den Reichsten der Welt wurden profitierte eher die Oberschicht als die breite Masse.
Ringen um eine neue Weltwirtschaftsordnug:
1974schlugen Repräsentanten der Entwicklungsländer der UNO eine neue Wirtschaftsordnung vor. Einzelne Hauptpunkte:
)Lösung der Verschuldung
)Verbesserung im Welthandel
)wissenschaftliche und technische Hilfe
)gleichberechtigte Teilnahme der El an Organisationen wie Weltbank, Währungsfonds und den Sicherheitsrat der Uno.
Die Initiative löste mehrjährige Diskussionen aus und führte nur zu Teilergebnissen. Der Rohstoffond kam nur teilweise zu Stande und sie bekamen keine gleichberechtigten Stimmen bei Weltbank, Währungsfonds und anderen Machtzentren des internationalen Systems. Besonders abgelehnt wurde die Idee den Anteil der El an der Weltproduktion von 8 auf 25% zu erhöhen.
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