Wie oben im 2. Kapitel zur Geschichte der RAF und ihren Vorläufern bereits angesprochen, hatten Funktionäre in der Zeit unter der faschistischen NS-Herrschaft auch in der BRD weiterhin einflussreiche Positionen inne. Ehemalige NS-Militaristen, NS-Juristen, NS-Wirtschaftsfunktionäre, waren darum bemüht, sich bezüglich ihrer NS-Vergangenheit bedeckt zu halten. Einige bekleideten gar gesellschaftliche Führungspositionen, so beispielsweise auch Hanns-Martin Schleyer als Mercedes-Benz Manager und deutscher Arbeitgeberpräsident. Von dieser Tatsache ausgehend, lag es nahe, zu vermuten, dass bestimmte autoritäre Strukturen und faschistoide Verhaltensweisen im Staat und in der Wirtschaft fortbestehen würden. Gegen diese Problematik, die bestätigt wurde durch die Notstandsgesetze , das durchgehend harte und teilweise affektive, illegale Vorgehen der Staatsmacht gegen militante Demonstranten und gegen inhaftierte politische Gefangene, durch die Isolationsfolter und den Toten Trakt, durch die vielfachen Reaktionen aus dem Ausland, kämpften die revolutionären linken Bewegungen seit den 50ern an.
So war auch ein wichtiger Punkt in der RAF-Strategie die Provokation des Staates durch Anschläge und Entführungen, auf dass dieser sein wahres, faschistisches Gesicht zeigen würde. Auch damit sollte die Solidarität des Proletariats und den anderen potentiell revolutionären Teilen des Volkes gewonnen werden.
Der Vietnam-Krieg war nach Darlegungen vieler Verfechter der gesamten Linken ein weiterer exemplarischer Beweis für die Faschismus-Theorie, einerseits wegen dem harten, zum Teil grob unrechtmäßigen Vorgehen der USA, andererseits wegen der Duldung durch die BRD - zudem stellte der Vietnamkrieg in vielen Augen nicht zuletzt eine Wiederholung nationalsozialistischer Vorgehensweisen dar. Es wurde von einem faschistischen Komplott der westlichen Industriestaaten gegen Dritte-Welt Länder gesprochen.
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