Wie weiter oben bereits erwähnt, versuchte die RAF seit ihrer Gründung, jedoch erst ab den 80er Jahren in ernsthaftem Ausmaß, weitreichend Kontakt zu anderen revolutionären Organisationen außerhalb der BRD aufzunehmen und mit diesen zusammenzuarbeiten. Wie bereits weiter oben erwähnt, kooperierte die RAF unter anderem mit der palästinensischen Befreiungsorganisation PLO, von der die Entführung der Lufthansa-Maschine "Landshut" durchgeführt wurde, mit den Roten Brigaden aus Italien, vor allem Bezugspunkt von Waffen, oder mit der Action directe in Frankreich, welche nicht zuletzt durch den Mord des Renault-Vorstandes Georges Besse auf sich aufmerksam machte.
1984 wurde innerhalb der RAF der notwendige Beschluss gefasst, eine westeuropäische Guerilla aufzubauen. Unter anderem wurden grundlegende Strategieänderungen als unausweichlich erkannt, da sich die "revolutionäre bewaffnete Politik in den Metropolen festgesetzt hat[te]" , weil der Imperialismus versuchen würde, "die westeuropäischen Staaten zur homogenen Struktur [.] zum harten Block" zusammenzuschweißen, um als "absolute Macht, die alle gesellschaftlichen Verhältnisse durchdringt" gegen revolutionäre Opposition noch schneller und durchgreifender vorgehen zu können, also seine Macht internationaler und umfassender würde, und weil die Unterdrückung des Industrieproletariat, die Ausbeutung, durch die Restrukturierungsmaßnahmen und Neuausrichtungen zugespitzt, der internationale führungspolitische Schulterschluss zusätzlich vorantriebe.
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