Bochenski "Der Mensch" Wie unterscheidet Bochenski den Menschen vom Tier? Bochenski gibt zwei Haupttitel für die Feststellung der Eigenschaften des Menschen: Der Mensch ist erstens ein Tier und zweitens ein sonderbares, ganz einzigartiges Tier (J. M. Bochenski "Der Mensch" S.1; Z. 3 u. Z.
4). Bochenski sagt, dass der Mensch, vom biologischen Standpunkt aus, ein mißratenes Tier ist und kein Recht zur Existenz hat. Er sagt, dass der Mensch durch die Vernunft überleben kann. Bochenski sagt, dass der Mensch eine gefährliche Waffe hat, seine Intelligenz, er ist viel intelligenter als die anderen Tiere. Er hat auch eine andere Art der Intelligenz. Bochenski sagt, dass man es daran sieht, dass er eine Reihe von ganz besonderen Eigenschaften Besitzt, die nur er alleine besitzt.
Besonders auffallend sind folgende Fünf: die Technik, die Tradition, der Fortschritt, die Fähigkeit, ganz anders zu denken als andere Tiere, und endlich die Reflexion (S.2 Z. 4 u. Z. 5). Als erstes die Technik, der Mensch bedient sich, von ihm selbst erzeugter, Werkzeuge.
Das zielbewußte Erzeugen von komplizierten Werkzeugen durch lange, mühsame Arbeit ist nach Bochenski typisch menschlich. Bochenski sagt, dass die Technik sich nicht hätte entwickeln können, wäre der Mensch nicht in einer besonderen Art sozial. Der Mensch wächst in die Gesellschaft durch Tradition (S.2; Z. 16 u. Z.
17). Er sagt, dass der Mensch die Tradition lernt und dass er sie nur durch seine komplizierte Sprache lernen kann. Die Tradition genügt, nach Bochenski, um den Menschen vom Tier zu unterscheiden. Der Mensch, sagt Bochenski, ist dank der Tradition fortschrittlich. Der Mensch lernt mehr und mehr und zwar nicht ein Individuum, sondern die Gesellschaft. Bochenski sagt, dass der Mensch erfinderisch ist und dass er von Generation zu Generation immer mehr weis und es auch innerhalb der Generationen große Neuerungen gibt.
Das sei nicht abhängig von der biologischen Entwicklung, da wir z. B. fast gar nicht biologisch von den alten Griechen zu unterscheiden sind und trotzdem deutlich mehr wissen als sie. Nach Bochenski scheinen die bis jetzt genannten Eigenschaften von der Fähigkeit, anders zu denken als die anderen Tiere abhängt. Der Mensch ist der Abstraktion fähig, weil er allgemein denkt. Der Mensch verdankt seine größten Errungenschaften dieser Fähigkeit.
Dies hängt sicher damit zusammen, dass er eine einzigartige Unabhängigkeit von dem Gesetz der biologischen Zweckmäßigkeit zu besitzen scheint. Zwei auffallende Züge sind, nach Bochenski, die Wissenschaft und die Religion. Der Mensch ist nach Bochenski als einziger der objektiven Wissenschaft fähig. Der Mensch ist auch der Reflexion fähig und nicht wie alle anderen Tiere nur der Außenwelt zu gewandt, sondern kann an sich selbst denken, er ist um sich selbst besorgt. Bochenski sagt, dass er das einzige Tier zu seien scheint, welches ein klares Bewußtsein davon hat, dass es sterben muss (S.3 Z.
23- Z.24). Als letztes sagt Bochenski, dass es dem Mensch nicht reicht seine Triebe zu befriedigen, sondern er muss immer neue Bedürfnisse schaffen und ist nie satt. Für Bochenski sieht es so aus, als ob der Mensch auf einen unendlichen Fortschritt angewiesen sei und ihn nur die Unendlichkeit befriedigen könnte.
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