Einleitung
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Wer Extrem- oder Risikosportarten betreibt, sucht meist unter extremen Bedingungen und hohem psychischem, als auch körperlichem Einsatz bewusst den Nervenkitzel und die persönliche Herausforderung. Dabei gehen die meisten ,,Sportler\" zum Teil hohe Risiken ein. Die Bandbreite der boomenden Sportdisziplinen reicht von eher ,,sanften\" Formen wie Bergwandern (Trekking), oder Radwandern (Mountainbiking) bis zum hochgefährlichen Rapjumping, bei dem sich die Extremsportler kopfüber von Felsen abseilen. Daher sprechen die vielfältigen Möglichkeiten, exzessiven Sport zu betreiben, auch eine große Masse unterschiedlicher Charaktere unserer Gesellschaft an, wobei jüngere Menschen deutlich mehr Interesse daran zeigen. So verspricht sich der eine den ,,ultimativen Adrenalinkick\" durch Bungeejumping, andere setzen Vertrauen nicht so sehr in die Technik, als mehr in ihre eigenen körperlichen Fähigkeiten, die sie bei Sportarten wie Freeclimbing bis an die Grenzen austesten.
Jugendliche zum Thema ,,Extremsport\"
In einem Interview geben Jugendliche zum Ausdruck, dass sie Extremsportarten auf keinen Fall nur frei nach dem Motte ,,more risk, more fun\" betreiben, sondern Entspannung vom Alltag darin suchen. Mit der Konzentration, die man für den Sport aufbringen muss, schwinden praktisch alle Alltagsprobleme, zumindest für die Zeit, in der die jungen Leute dem Sport nachgehen. Das Risiko dabei sei absolut kalkulierbar; auf Schutzausrüstung seien sie schon bedacht. Beim Rafting und Canyoning sei man mit Helm, Neoprenanzug und Schwimmweste und den dazugehörigen Sicherheitshinweisen, die vor der Abfahrt erfolgen, reichlich geschützt. Das Naturerlebnis spielt dabei natürlich auch eine wichtige Rolle. Und genau an diesem Punkt dreht sich das Urlaubserlebnis: Strandurlaube sind dabei, vollkommen inakzeptabel für die junge Generation zu werden, sie wollen die Natur hautnah erleben, und dabei selbst bis an ihr Limit gehen. Dabei geht es den Teenagern nicht darum. ,,cool\" zu sein, sie selbst folgen angeblich keiner Modeerscheinung, sondern betreiben den Sport aus purem Eigeninteresse. Sie reizt dabei lediglich das Abenteuer, wobei sie selbst allerdings nicht an ihre eigenen Grenzen treten möchten, sie haben sich klare Limits gesetzt. Die Jugendlichen wollen Spaß haben, keine Angst um ihr Leben. Verletzt haben sie sich allerdings alle schon einmal; der eine beim Wassersport, die andere beim Radfahren - aber Fußball sei ja schließlich auch gefährlich. Bei wirklich risikoreichen Extremsportarten konzentriere man sich schließlich auch mehr, weil man den Sport nicht unterschätze. Etwas ,,ernsthaftes\" ist ihnen allerdings auch nicht passiert.
Prozentuale Steigerung des Angebots und der Nachfrage
Seit 1993 ist die Nachfrage nach Extremsportangeboten um 15-20% gestiegen, Tendenz steigend. Das Angebot an Fachausrüstung und Anbietern von Extremsportarten ist dazu parallel gewachsen. Damit ist der Extremsport nicht nur eine ,,Modeerscheinung\", er ist zu einem etablierten Teil der Sportgesellschaft geworden. Das Bedürfnis der Menschen, an ihre Grenzen zu stoßen scheint stetig zu wachsen. Jedoch gibt es zu jeder Aktivität heutzutage eine passende Versicherung, die den Menschen das Gefühl der Sicherheit vermitteln, womit sie zugleich auch risikofreudiger werden. Zu beobachten ist allerdings, dass die meisten wissenschaftlichen, kulturellen und sportlichen Spitzenleistungen die Folgen eines extremen geistigen und körperlichen Einsatzes sind.
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