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sport artikel (Interpretation und charakterisierung)

Muskeln

Schnelligkeitstraining



Wahrscheinlich erfolgt die endgültige Ausprägung der biologischen Grundlagen der Schnelligkeit sehr früh. Was demnach nicht rechtzeitig entwickelt wurde, ist später nicht mehr zu erreichen. Im Kinder- und Jugendbereich (insbesondere im Altersbereich zwischen 8 und 16 Jahren) ermöglichen die hohe Plastizität der Großhirnrinde und die Instabilität des Nervensystems am besten die Grundlagenausbildung im Bereich der Schnelligkeitsfähigkeiten.

Vorschulalter:
Das Ziel dieser Phase ist es durch ein vielseitiges Übungsangebot die koordinvativen Grundlagen für später zu legen, unter ausreichender Berücksichtigung des Schnelligkeitsaspektes. Zum Beispiel die Koordionation der Arm- und Beinbewegungen, die im vierten Lebensjahr in der Entwicklung des Laufes erst bei 30% liegt und sich im sechsten Lebensjahr auf mehr als 90 % erhöht. Kinder können im Vorschulalter bereits Kontaktzeiten bzw. Frequenzen erreichen, die denen der Spitzensportler nahekommen oder sogar übertreffen. Daher sollten in dieser Altersstufe schon spielerisch die elementaren Schnelligkeitsvorausseztungen geschult werden.


Frühes Schulkindalter:
Die Frequenz und die Geschwindigkeit der Bewegungen erfahren in dieser Phase ihren höchsten Entwicklungsschub überhaupt, außerdem erfolgt die endgültige funktionelle Ausreifung der Großhirnrinde. Dies führt auch dazu, daß im Bereich der Reaktionsschnelligkeit eine erhebliche Verbesserung eintritt. Mit Hilfe von einem vielseitigen Bewegungsangebot (z. b. ein Zirkeltraining, kindgemäße Laufspiele) können alle Schnelligkeitsparameter entscheidend verbessert werden.

Spätes Schulkindalter:
In dieser Phase verkürzt sich die Reaktionszeit weiterhin, außerdem nimmt die Laufgeschwindigkeit aufgrund der ansteigenden Kraft zu.


Pubeszenz:
In der Pubeszenz sollte das Training koordivativ und vielseitig sein. Damit verändernde körperliche Porportionen und konditionelle Bedingungen nicht zur Verschlechterung der elementaren Schnelligkeitsvoraussetzungen führen, welche dann mit Erreichung der Pubertät kaum noch zu korrigieren sind. Das Koordinationstraining sollte allerdings sportartspezifisch ausgerichtet sein. In dieser Altersstufe ergeben sich hohe Gewinne an Schnellkraft. Außerdem können im Gegensatz zu den vorherigen Altersstufen vermehrt anaerobe Trainingsinhalte zur weiteren Verbesserung herangezogen werden.

Adoleszenz:
Eine uneingeschränkte Schulung konditioneller und koordinativer Aspekte des Schnelligkeitstrainings ist möglich. Die Trainingsmethoden und - inhalte entsprechen in etwa denen der Erwachsenen. Sie unterscheiden sich nur in quantitativer Hinsicht.

Kindgemäße Trainingsinhalte und Methoden:
Im Kindesalter sollten die Schnelligkeits und Schnellkrafteigenschaften fast ausschließlich über Spielformen verbessert werden. Wenn im Training nur auf Beschleunigungsläufe, fliegende Sprints und Anläufe trainiert wird, werden die Möglichkeiten, die in diesem Altersbereich (Aufbautraining) bestehen, nicht optimal genützt.

Wiederholungs- und intensive Intervallmethode:
Die Methode der Wahl ist beim Erwachsenen die Wiederholungsmethode. Beim Vergleich von Wiederholungsmethode und intensiver Intervallmethode wird deutlich, daß die Kinder nach Sprintbelastungen mit aktiver Trabpause (nach Erwachsenenvorbild) überfordert sind, da ihre Laufökonomie noch nicht so weit entwickelt ist, daß das "Traben" als Erholungsmaßnahme wirksam werden könnte. Bei den Kindern kommt es zu einer summativen Überforderung: Das Kind wird "sauer" und hat keine Lust mehr. Bei Spielformen (Fangspiele) sollte darauf geachtet werden, daß keiner zum Dauerfänger wird. Die Spielvorgaben sollten einen schnellen Wechsel sicherstellen.
Bei den Lauf- und Sprungspielen ist aufgrund der geringen Übersaüerungswiderstandsfähigkeit auf die richtige Streckenlänge bzw. Belastungszeit zu achten. Bei Staffelläufen, Nummernwettläufen und so weiter sollten die Gruppenstärken so gewählt werden, daß die Pausen zwischen den Kurzeinsätzen um 60 Sekunden liegen. Spieler, die besonders belastbar bzw. leistungsstark sind, sollten ihrer Leistungsfähigkeit entsprechend mehr belastet werden. Zur Schulung der Schnelligkeit sind kleine Spiele, die einen kurzen maximalen Antritt in Verbindung mit Reaktionsschulung beinhalten, sehr günstig. Durch die Einbeziehung von Reaktionsübungen werden auch die Wahrnehmungs-, Antizipations- und Entscheidungsschnelligkeit sowie die Aktions- und Handlungsfähigkeit mitgeschult.

Inhalte zum Training der elementaren Schnelligkeitsvoraussetzungen:
Vielfältiges Schnelligkeitstraining im Grundlagen- und zu Beginn des Aufbautrainings muß nerval/neuromuskulär sein.
Die Trainingsinhalte sollten eine variable Schulung der elementaren Schnelligkeitsvoraussetzung ermöglichen.

1.Verbesserung der Differenzierungsfähigkeit

Zum Beispiel: Es werden Läufe mit unterschiedlicher Intensität (nicht maximal)
durchgeführt. Am Anfang wird dem Läufer die Laufzeit nach jedem Lauf mitgeteilt, dann muß der Sportler die Zeit schätzen.

2. Asymetrische Ausführung laufähnlicher Bewegungen
Ziel dieser Übung soll es sein, gefestigte Bewegungsmuster bei zyklischen bewußt zu stören. Gut geeignet ist das Lauf- ABC.

3. Maximale Frequenzentwicklung bei lauf - bzw. sprintähnlichen Bewegungen
Hierbei ist die Abwechslung der Übungen sehr wichtig, denn sonst kann es zu einer Fixierung eines Bewegungssteriotyps kommen, der später kaum mehr zu beeinflussen ist. Günstig sind Skippings mit unterschiedlichen Aufgabenstellungen. Zum Beispiel: mit Abstandsvorgabe (gleichmäßig, ungleichmäßig), unter Verwendung kleiner Hinweise oder Skippings auf wechselndem Untergrund (Rasen, Sand, Turnmatte,...)

4. Lokomotionsübungen in verschiedenen Bewegungen

Zum Beispiel:
. Läufe, Sprünge, Anfersen, Skippings,...
. In Verbindung mit verschiedenen Bewegungsrichtungen - mit Orientierung auf hohe Bewegungsfrequenzen oder - Amplituden oder Fortbewegungsgeschwindigkeit
. In verschiedener Kombination
. In Verbindung mit verschiedenen Spiel- und Wettbewerben

5. Schnelle zykliche und azyklische Bewegungen unter leichten Zwangsbedingungen

Zum Beispiel:
. Treppenläufe nach individueller Vorgabe
. Treppabläufe mit Wechsel der Stufenanzahl nach akustischen Signal des Übungsleiters
. Sprünge durch ein rotierendes Seil; (einbeinig, beidbeinig, im Wechsel)
. Dergleichen in kleinen Spielen und Wettkampfformen

Methodische Grundsätze:

. Schnelligkeit frühzeitig entwickeln
. Im Grundlagentraining elementare Fähigkeiten entwickeln
. Erst im Aufbautraining komplexes Training
. Schnelligkeit ist auch bedeutend für nicht schnelligkeitsorientierte Sportarten

. Sensitive Phasen beachten
. Schon früh auf optimale Bewegungsökonomie achten

. Biologisches Alter beachten
. Kindesgemäße Streckenlängen bei Staffeln (15 bis 20m), Pausengestaltung

. Vielseitige Trainingsinhalte

Inhalte zum Training der Reaktions- und Beschleuniginsfähigkeit
Im Gegensatz zum Erwachsenentraining sollten im Kindesalter keine ausschließlichen Antrittsübungen gemacht werden, weil ihr Aufforderungscharakter aufgrund der nüchternen Aufgabenstellung gering ist. Es ist daher sofort die Kombination von Antritts- und Reaktionsspielformen anzustreben.
Mit Kindern ist fast ausschließlich mit dem Ball zu arbeiten, da der Ball allein schon durch die Tatsache, daß er "unberechenbar ist", eine immense Herausforderung an den kindlichen Unternehmungsgeist stellt.
Antrittsübungen lassen sich durch die Veränderung der Rahmenbedingungen in vielfacher Weise gestalten.

. Variation der Bewegungsausführung:
Aus dem Stand, Gehen, Traben; aus einem Steigerungslauf heraus oder aus der Bauch-, Rücken- oder Seitenlage,... sollten die Antritte erfolgen.
. Variation der Startsignale:
Rufen, Klatschen, Pfeifen, Bewegte Objekte (Ball, Mitspieler), Abschlagen
. Variation der Teilnehmer:
Einzelläufe, Partnerläufe, Gruppenläufe oder Massenlaufe/-spiele


Antrittsübungen:
Hütchenlauf, Slalomsprint, Fangen vor Markierungen, Tag und Nachtspiel, Partnerfangen und "Kommt mit - lauf weg"

Nummernwettläufe:
In Reihe: Der Trainer ruft abwechselnd Nummern auf. Die Aufgerufenen laufen in höchstem Tempo an ihrer Gruppe vorbei, um die vordere Fahnenstange herum und auf ihre Plätze zurück.










In Linie: Wie oben wird nach Nummernaufruf durch den Trainer gestartet.
Im Kreis: Drei bis vier Mannschaften von vier bis sechs Läufern gehen/stehen gruppenweise dicht hintereinander und mit gleichem Abstand zu den anderen Teams auf der Linie des Mittelkreises. Die Läufer der Gruppen werden jeweils durchnumeriert. Der Läufer mit der vom Trainer aufgerufenen Positionsnummer schert jeweils aus, umrundet außen den Kreis und versucht, als erster in der Lücke seiner Gruppe zu sein.


Platzwechsel- und Platzsuchspiele:
Linienwechsel: Aus der Bauchlage hinter der Torauslinie und der 16-m-Linie auf Pfiff Seitenwechsel.
Stabwechsel: Je zwei Kinder stehen sich in einem bestimmten Abstand gegenüber (anfangs etwa ein Meter, später drei Meter und mehr) und halten einen Gymnastikstab senkrecht auf den Boden. Welches Paar schafft es, mit dem größten Abstand den Platz zu wechseln, ohne daß er umfällt.
Platzwechsel im Kreis: Die Reifen werden im Kreis ausgelegt und von zwei Mannschaften so besetzt, daß gegenüberliegende Reifen gleiche Nummern tragen. Die mit ihrer Nummer aufgerufenen Sprinter wechseln möglichst schnell die Seite und versuchen, den gegenüberliegenden Reifen als erste zu erreichen.

 
 

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