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sport artikel (Interpretation und charakterisierung)

Eiweiße (proteine)



Die Proteine gehören zu den wichtigsten unter den essentiellen Nährstoffen. Ihnen kommt einen Fülle von physiologischen Funktionen zu, die für die körperliche Leistungsfähigkeit bedeutsam sind. Sie bilden die Basis der Struktur des Skelettmuskels, die wichtigste Komponente seiner meisten Enzyme und können bei Bedarf unter Belastung auch als Energiequelle herangezogen werden. Angesichts der großen Bedeutung des Eiweiß für die Struktur und Funktion des Muskels und für praktisch jede muskuläre Belastungsform ist es kein Wunder, dass über lange Zeit hinweg Eiweiß als wichtigster Teil der Sportlerernähung angesehen wurde.
Auch heute noch glauben viele Sportler, dass sie für ihre Leistung auf eine möglichst hohe Eiweißzufuhr angewiesen sind. Die Ernähungsindustrie nützt diese Ansicht weidlich aus. Zahlreiche Eiweißpräparate werden auf dem Markt für Sportler angeboten, vor allem für Kraftathleten wie Bodybuilder und Gewichtheber, um die Muskelbildung bzw. Kraftentwicklung zu fördern. In letzter Zeit konzentrieren sich die Angebote auf Aminosäurepräparate, denen für die Kraftentwicklung eine besondere Bedeutung zugeschrieben wird.

Aber auch für andere Sportarten, speziell im Ausdauerbereich, werden Eiweißpräparate vermarktet. Wissenschaftliche Untersuchungen, haben gezeigt, dass für den Ausdauerathleten Eiweiß zwar keine wesentliche Energiequelle darstellt, dass für ihn aber unter bestimmten Bedingungen spezifische Aminosäuren für die Energiebereitstellung wichtig sein können.

Obwohl kein Zweifel daran bestehen kann, dass eine ausreichende Versorgung mit Eiweißen für jeden Mensch, auch für den Sportler, wichtig ist, weiß man, dass der Aufbau von Muskelmasse sich durch große Mengen Protein nicht beliebig steigern lässt. Reichlich Proteine, zum Beispiel in Konzentraten, ohne entsprechendes Training führt überhaupt nicht zum Muskelzuwachs. Das überschüssige Eiweiß wird als zusätzlicher Energielieferant verbrannt.

Für den Erwachsenen werden 0,8 Gramm Eiweiß je Kilogramm Körpergewicht empfohlen. Da diese Menge bei unseren Kostgewohnheiten ohnehin oft überschritten wird, brauchen Freizeitsportler keine zusätzlichen Eiweißdrinks.

Intensiv trainierende Sportler haben je nach Sportart einen etwas erhöhten Proteinbedarf. Sie brauchen Eiweiß für die Muskelneubildung, für den Erhaltungsbedarf der größeren Muskelmasse und zum Ausgleich von Verschleiß bei den Muskelfasern. Die Eiweißbausteine dienen auch als Energiereserve, wenn die leicht zu mobilisierenden Kohlenhydrate erschöpft sind. Eine optimale Eiweißversorgung macht außerdem die Muskeln weniger verletzungsfällig und lässt sie bei Verletzungen schneller heilen. Die beste Wirkung für den Aufbau der Muskelsubstanz hat Eiweiß, wenn es kurz vor oder kurz nach dem Training verzehrt wird.

Je nach Spotart werden folgende Zufuhrmengen an Eiweiß (bezogen auf ein Kilogramm Körpergewicht) empfohlen:


. Ausdauersportler 1,2 - 1,5 g
. Schnellkraftsportler 1,5 - 1,7 g

. Kraftsportler 1,5 - 2,0 g

Bei der Lebensmittelauswahl ist zu berücksichtigen, dass Eiweiß sehr häufig in Verbindung mit Fett in den Speisen vorkommt. Vor allem in tierischen Lebensmitteln, etwa fetter Wurst, fettem Fleisch oder fetten Milchprodukten sind neben den Proteinen auch relativ große Fettmengen vorhanden. Damit lässt sich zwar die Eiweißzufuhr decken, die wünschenswerte niedrige Fettmenge wird aber weit überschritten. Die Auswahl von eiweißreichen und gleichzeitig fettarmen Lebensmitteln ist deshalb unbedingt notwendig, um die empfohlenen Nährstoffrelation zu erreichen und durch größere Fettmengen die Leistungsfähigkeit nicht zu beeinträchtigen.



Empfehlenswert ist die Bevorzugung pflanzlicher Lebensmittel. Die enthalten, allein betrachtet, zwar weniger wertvolles Eiweiß, lassen sich aber durch die Kombination mit anderen Lebensmitteln optimal ergänzen. Dadurch wird die empfohlene Eiweißmenge erreicht und die notwendige Anhebung der Kohlenhydrate gesichert. Gleichzeitig steigt der Gehalt an Ballast- und Wirkstoffen in der Kost, und die Zufuhr an Fett, Cholesterin und harnsäurebildenden Purinen sinkt.

 
 

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