Die ersten Erwägungen für eine bewohnte, internationale Raumstation machte 1969 der damalige US-Vizepräsident Spiro Agnew. Es sollten mehrere Jahre bis zu den ersten Verhandlungen vergehen. 1988 einigten sich die USA, Kanada, Japan und europäische Staaten auf den Bau einer gemeinsamen Raumstation, die den Namen "Freedom" tragen sollte. 1993 wurde auch Russland in das Projekt einbezogen, das man in diesem Rahmen neu konzipierte. Die russische Station Mir kam als Testvorläufer für die neue Raumstation zum Einsatz. Mittlerweile beteiligen sich 15 Staaten an dem Projekt, das den offiziellen Namen International Space Station (ISS) trägt - auch "Internationale Raumstation Alpha". Zu den Staaten gehören: Belgien, Brasilien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada, Niederlande, Norwegen, Russland, Schweiz, Spanien und die USA.
Alpha soll im All gebaut werden, wobei man eine Bauzeit von fünf Jahren veranschlagt. Die Station wird eine Länge von 88 Metern und eine Breite von 108 Metern besitzen und gut 450 Tonnen schwer sein. Sie soll mindestens zehn Jahre in Betrieb bleiben und in einer Höhe von 400 Kilometern die Erde umkreisen. Lange Zeit war die Finanzierung des Projekts unter den Teilnehmern umstritten. Am 29. Januar 1998 unterzeichneten in Washington alle 15 Teilnehmerstaaten den Kooperationsvertrag. Im April 1998 wurde als Baubeginn für das rund 90 Milliarden DM teure Projekt der Juni 1998 anvisiert, die Inbetriebnahme für den Zeitraum 2003/2004 geplant. Deutschland ist mit 41 Prozent an dem europäischen Kostenbeitrag beteiligt.
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