Um die Mitte des 18. Jahrhunderts errichtet man an verschiedenen Orten Blitzauffangstangen für Experimentierzwecke. Die erst dem Schutz von Gebäuden dienende Blitzschutzanlage wurde wohl im Jahre 1754 gebaut: Der Mönch und Naturforscher Prokop Divisch aus Ostböhmen ließ diese Anlage Kloster Brendlitz in Mähren erstellen.
Die Wirksamkeit eines Wetterableiters war damals unter den Gelehrten noch heftig umstritten. Planer und Erbauer derartiger Anlagen wurden oft der Gottlosigkeit bezichtigt, ihre Werke immer wieder von aufgebrachten Menschen zerstört. Doch schon wenige Jahre später wurden allerorts Blitzschutzanlagen für Kirchen, Türme und sogar Wohnhäuser \"zur menschenmöglichen Abwendung des Unglücks durch Blitzstrahlen\" errichtet.
Manchmal wird behauptet, dass Blitzableiter die Wolken während eines Gewitters entladen und damit Blitzeinschlägen vorbeugen. Das ist nicht richtig.
Die Blitzschutzanlage sorgt dafür, dass im Falle eines Einschlages der Blitzstrom gefahrlos zur Erde abgeleitet wird und somit keine Brände oder sonstige Schäden - beispielsweise am Dach oder an den Wänden, am Kamin, an der Antenneanlage oder im Gebäudeinneren - entstehen. Das Vorhandensein oder Fehlen einer Blitzschutzanlage ändert also nicht die Wahrscheinlichkeit eines Blitzschlages, wohl aber die Gefahr möglicher Schäden.
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