Generell lassen sich zwei Arten von Gewittern unterscheiden: Luftmassengewitter und Frontgewitter. Luftmassengewitter entstehen, wie der Name bereits andeutet, innerhalb einer einheitlichen, meist feuchtwarmen Luftmasse. Frontgewitter hingegen entstehen an der Grenze zweier unterschiedlicher Luftmassen, also an einer Front.
Spezielle Gewitterarten
Beim Frontgewitter kommt den Kaltfronten eine wesentlich größere Bedeutung zu als den Warmfronten, da vertikale Umlagerungen bzw. vertikale Winde an Warmfronten aufgrund der Luftschichtung generell eher unterdrückt werden.
An Kaltfronten kommt es dagegen bevorzugt zu vertikalen Umlagerungen aufgrund dessen, dass sich die dichtere und damit schwerere Kaltluft bei ihrem Voranschreiten in Richtung der Warmluftmasse häufig wie ein Keil unter letztere schiebt und sie damit anhebt.
Bei Gewittern unterscheidet man im übrigen mehrere spezielle Arten. Für diese Unterscheidung spielen hauptsächliche dynamische Prozesse eine Rolle. Ein normales Luftmassengewitter (\"Wärmegewitter\") im Sommer hat eine charakteristische Lebenszeit von nur etwa einer Stunde. Es dauert also nur rund eine Stunde, bis sich aus einer großen Blumenkohlwolke (Cumulus congestus) eine Gewitterwolke (Cumulonimbus) mit Blitz, Donner und Regen oder gar Hagel entwickelt und sich diese anschließend ausgeregnet (bzw. gehagelt) hat. Unter bestimmten dynamischen Vorraussetzungen jedoch erfahren einzelne Gewitterherde einen Selbstverstärkungsprozess. Es können sich langlebige Gewitterzellkomplexe ausbilden, die ein Potential für Schwergewitter beinhalten. Schwergewitter erfordern außergewöhnlich kräftige vertikale Umlagerungen. Die Wolkenobergrenzen liegen direkt im Niveau der Tropopause, d.h. in etwa 10-12 km Höhe in Mitteleuropa.
Man unterscheidet bei diesen langlebigen Gewitterherden Multizellen, Superzellen und mesoskalige Konvektionskomplexe. Das Münchner Hagelunwetter von 1984
(Zur Erinnerung: Dort fielen hühnereiergroße Hagelsteine!) ist ein typischer Vertreter von Multizellensystemen. Die bekannten Tornados in den USA entstehen
hingegen bevorzugt im Rahmen von rotierenden Superzellen (Mesozyklonen). Die riesigen Wolkencluster, die sich entlang der innertropischen Konvergenzzone
tagtäglich ausbilden, sind Beispiele für mesoskalige Konvektionskomplexe.
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