Neben einer neuen Energiepreispolitik ist eine
Marktregulierung nötig, damit die Monopolstellung
der Energiekonzerne aufgebrochen wird. In den USA,
Japan und den meisten westeuropäischen Ländern
funktioniert die Kontrolle bei Baunormen,
Geräteleistung und Sicherheit. Genauso wesentlich
ist sie zur Förderung einer größeren
Energieeffizienz. Die politischen Maßnahmen dazu
lauten:
- Neue, an Effizienz orientierte, bindende
Energiestandards für Geräte, Kraftfahrzeuge,
Gebäude, Industriemotoren und Technologien.
Staatlich festgesetzte Standards sind in Ländern
wie Deutschland, Japan und USA bereits wirksam.
- Integrierte Ressourcenplanung (IRP): Die Gas- und
Elektrizitätswirtschaft müssen verpflichtet werden,
vor dem Bau neuer Kraftwerke den finanziellen
Aufwand zu projektieren (einschließlich
Umweltkosten), mit den Kosten für Maßnahmen zur
Effizienzverbesserung und/oder zur Nutzung
erneuerbarer Energiequellen zu vergleichen und der
kostengünstigeren Variante den Vorzug zu geben.
- Finanzierungsprogramme für DSM (Demand Side
Management), das sich stärker an Dienstleistungen
für den Kunden orientiert. Bisher machten die
Energieversorgungsunternehmen (EVU) dann Gewinne,
wenn viel Energie verkauft wurde. Ein ständig
steigender Energieverbrauch erschien wünschenswert,
Energiesparen hingegen \"schadete\" den EVU. Mit der
neuen Managementmethode von DSM bieten die EVU ein
Service-Paket an, das dem Kunden hilft, den
Energieverbrauch einzuschränken. Für diese Beratung
kommt der Kunde auf, der zum Ausgleich weniger Geld
für Energie aufwenden muß. So bringt Energiesparen
beiden Seiten, Anbietern und Kunden, Nutzen und
trägt gleichzeitig zur CO2-Reduktion bei.
DSM-Ausgaben verdoppeln sich in den USA von 3,1
Milliarden Dollar jährlich auf etwa 7 Milliarden
bis zum Jahr 1995. Ausgaben zwischen 10 bis 20
Milliarden Dollar jährlich wären wirtschaftlich und
würden das Klima schützen. Integrierte
Ressourcenplanung und DSM sind heute in den USA an
der Tagesordnung, werden in Europa in Ländern wie
Holland, Dänemark und Norwegen zunehmend eingeführt
und in Polen sowie der Tschechischen Republik aktiv
gefördert.
- Kaufprogramme nationaler und lokaler Behörden,
d.h. Starthilfe für Effizienztechnologien und
Solaranlagen, damit diese sich auf dem Markt
behaupten können.
- Gründung von Zentren für Effizienztechnologien
und erneuerbare Energien im
früheren COMECON (ehemaliger Wirtschaftsverbund in
Osteuropa) und in vielen südlichen Ländern, in
denen fast keine Daten über Energieverbrauch,
Energiepreise und Geräte bzw. Anlagen verfügbar
sind.
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