Bei der Fotomontage handelt es sich um In- und Übereinanderkopieren von Fotos. Bei anderen Montagen wurden nachträglich Wolken in eine Landschaftsaufnahme einkopiert oder man malte silhouettenhafte Bildpartien in das Foto hinein.
Der Fotograf war imstande, mit Hilfe der Fotomontage, seiner Phantasie freien Lauf zu lassen, um in den Bildern Ideen auszudrücken.
Die Fotomontage konnte technisch in drei verschiedenen Methoden erzielt werden:
- Das einfachste Verfahren war eine Collagetechnik mit Hilfe von Schere und Klebstoff, wobei die so hergestellte Montage schließlich noch abfotografiert und dadurch beliebig vervielfältigt werden konnte.
- Einfach war auch die Montage durch Mehrfachbelichtung auf dasselbe Bildfeld. Es erforderte nur eine geübte Einschätzungsfähigkeit.
- Die anspruchsvollste Methode bestand schließlich im Montieren von zwei oder mehreren Negativen während des Vergrößerns, wobei diese nacheinander auf dasselbe Positivpapier kopiert wurden. In der Schlußphase nach der Positiventwicklung mußte der Fotograf meistens die Übergänge zwischen einzelnen Bildpartien mit dem Abwäscher und dem Pinsel nachbehandeln.
Wahrscheinlich war es Raoul Hausmann, der als erster 1918 mit der Fotomontage begann. Er war zu dieser Methode während eines Urlaubes auf Usedom durch ein primitives Tableau inspiriert worden, auf dem Fotos von den Söhnen der Wirtin in Uniform zusammengeklebt waren. Aufgrund dieser zufällig entdeckten Montage soll Hausmann mit der Fotomontage als künstlerisches Gestaltungsprinzip begonnen haben.
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