Betrachtet man den Mars ohne ein Teleskop, dann erscheint er dem Beobachter als rötliches Gebilde mit beträchtlich schwankender Helligkeit. An der erdnahesten Stelle (55 Millionen Kilometer) ist der Mars nach Venus das hellste Objekt am Nachthimmel. In dieser Position ist der Mars am besten sichtbar, wenn er sich zusätzlich in Oppositon befindet - also derSonne direkt gegenübersteht. Etwa alle 15 Jahre treten diese günstigen Bedingungen auf. In diesem Falle erreicht der Planet außerdem sein Perihel (seine sonnennächste Position ).
Durch ein Teleskop kann man beobachten, daß der Mars helle orangefarbene Bereiche und dunklere, blaßrote Gebiete hat, deren Grenzen und Tönungen sich mit den Marsjahreszeiten ändem. (Aufgrund seiner Achsneigung und der Ungleichförmigkeit seiner Umlaufbahn hat der Mars kurze, verhältnismäßig warme Sommer auf der Südhalbkugel und lange, verhältnismäßig kalte Winter auf der Nordhalbkugel
Die rötliche Farbe des Planeten stammt von stark oxydiertem Material auf seiner Oberfläche.
Die dunklen Bereiche scheinen aus grobem, felsartigem Material zu bestehen.
Die helleren Gebiete bestehen vermutlich aus ähnlichen, aber stärker verwitterten Gesteinsbrocken und enthalten offenbar mehr feine, staubkörnchengroße Teilchen als die dunklen Bereiche. Weitverbreitet scheint das auf der Erde recht seltene Mineml Skapoliln zu sein, das möglicherweise als Speicher für Kohlendioxid ( CO²) aus der Atmosphäre fungiert.
Die Polarregionen des Planeten sind von deutlich sichtbaren weißen Kappen geprägt. Ganz offensichtlich bestehen sie aus Schnee oder Eis. Ihr Jahreszeitenzyklus wurde seit fast zwei Jahrhunderten beobachtet. In jedem Marsherbst bilden sich helle Wolken über dem jeweiligen Pol. Unter der sogenannten polaren Haube setzt sich im Herbst und Winter eine dünne Kappe Kohlendioxidschnee ab. Gegen Ende des Winters kann es passieren, daß sich die Kappe bis auf 45° geographischer Breite ausdehnt. Am Ende der langen Polamacht löst sich im Frühling die polare Haube auf und legt die Schneekappe frei. Die Grenze der Kappe zieht sich polwärts zurück, da die Sonne den angesammelten Schnee verdunsten läßt. In der Mitte des Sommers hört das Zurückweichen der sich alljährlich bildenden Kappe auf und eine helle Ablagerung aus Schnee und Eis überdauert die Zeit bis zum darauffolgenden Herbst. Man glaubt, daß diese verbleibenden Polarkappen vorwiegend aus gefrorenem Wasser bestehen. Am Südpol ist die Kappe etwa 300 Kilometer und am Nordpol ungefähr 1 000 Kilometer breit. Ihre exakte Schichtdicke ist zwar nicht bekannt, aber sie dürften Eis und gefrorene Gase mit insgesamt mindestens zwei Kilometer Mächtigkeit enthalten.
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