Nennkapazität CN: Sie wird auf 298 K (25°C) bezogen. Die Nennwerte werden üblicherweise in pF oder µF angegeben. Die Angabe der Nennkapazität erfolgt auf dem Bauelement mit einem Zahlenwert oder mit einem Farbcode.
Toleranz: Die Herstellungstoleranz gilt nur für den Zeitpunkt der Auslieferung. Die Toleranzen werden auf den Bausteinen mit einem Zusätzlichen Buchstaben oder mit einer Farbmakierung angegeben. Sie wird in Prozent angegeben und ist die höchstzulässige Abweichung des Istwertes von der Nennkapazität CN.
Nennspannung UN: Als Nennspannung wird der Spannungswert bezeichnet, der über einen größeren Zeitraum ständig am Kondensator liegen darf, ohne dass eine Schädigung auftritt. Dabei darf die Umgebungstemperatur 40°C nicht überschritten werden, sonst führt dies zu einer Zerstörung des Bauelements. Die Nennspannung ist entweder als Zahlenwert auf dem Kondensator aufgedruckt, durch einen Kennbuchstaben angegeben oder an einer Farbcodierung erkennbar.
Dauergrenzspannung Ug: Sie entspricht bis zu einer bestimmten oberen Grenztemperatur der Nennspannung UN und fällt darüber mit wachsender Temperatur. Diese Spannungsminderungen sind in Datenblättern angegeben.
Spitzenwert: Als Spitzenwert wird in den Datenblättern der höchste Wert angegeben, der kurzzeitig auftreten darf, ohne dass eine Schädigung oder Veränderung des Kondensators eintritt.
Wechselspannung bei 50 Hz U~max: An einem Kondensator darf eine Gleichspannung mit überlagerter Wechselspannung angelegt werden, sofern die Summe aus Gleichspannung und dem Scheitelwert der Wechselspannung die Dauergrezspannung Ug nicht überschreiten. Aber es sind auch spezielle Kondensatoren für das 50 Hz - Netz entwickelt worden, die an reinen Wechselspannungen betrieben werden dürfen.
Isolationswiderstand Ris: Als Isolationswiderstand wird der ohmsche Widerstand zwischen den Elektroden angegeben. Er wird weitgehend durch die Dicke und die Fläche des Dielektrikums bestimmt. Der Isolationswiderstand eines Kondensators kann als Parallelwiderstand zur Kapazität betrachtet werden.
Verlustfaktor tan d: Er tritt nur bei Wechselstrom auf. Die Platten des Kondensators werden abwechselnd negativ und positiv aufgeladen. Dies hat eine ständige Elektronenverschiebung zu Folge. Da es keinen idealen Nichtleiter gibt, fließt im Dielektrikum ein kleiner Strom. Außerdem wechseln die Molekulardipole ständig ihre Richtung. Beides bewirkt eine Erwärmung des Dielektrikums. Dadurch geht elektrische Energie verloren. Parallel zu einer als idead angenommenen Kapazität Cid liegt der Verlustwiderstand RP des Kondensators. Der Verlustfaktor ergibt sich aus:
Dieser Faktor ist stark frequenzabhänig. Er sollte möglichst klein sein.
Temperaturkoeffizient ac: Hierunter versteht man die Temperaturabhängigkeit der Kapazität. ac ist positiv, wenn der Kapazitätswert mit ansteigender Temperatur größer wird. Nimmt der Kapazitätswert mit steigender Temperatur ab, dann ist ac negativ. Der Kapazitätswert CT bei einer von 20°C abweichenden Umgebungstemperatur lässt sich mit Hilfe der Gleichung berechnen. Anstelle des Kapazitätswertes C20 bei 20°C kann auch der Nennwert CN eingesetzt werden, wobei aber gegebenenfalls die Toleranz berücksichtigt werden muss.
Kondensator an Wechselspannung:
Bei Wechselspannungen ändert sich die Polarität der Spannungsquelle fortlaufend. In einem Wechselstromkreis fließen Elektronen fortlaufend hin und her. Wird ein Kondensator an Wechselspannung angeschlossen, so werden die beiden Elektroden des Kondensators durch Zufluss bzw. Abfluss von Elektronen abwechselnd negativ und positiv aufgeladen.
Rechteckige Wechselpannung:
Ein Generator der eine rechteckige Wechselspannung abgibt, kann als eine fortlaufende umgepolte Gleichspannungsquelle betrachtet werden. Somit ergibt sich am Kondensator ein Spannungsverlauf, der dem Auf- und Entladeverlauf der Kondensatorspannung an Gleichspannung entspricht. Zwangsläufig muss die am Kondensator stehende Wechselspannung auch einen anderen Verlauf als die vom Generator ursprünglich gelieferte rechteckige Wechselspannung haben. Wie stark nun die Verformung wird, hängt von verschiedenen Größen ab, z.B. von der Kapazität des Kondensators, vom Innenwiderstand des Generators - also von der Zeitkonstanten T -, oder von der Frequenz der rechteckförmigen Wechselspannung usw.
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