Das Variometer zeigt während des Fluges an, ob das Flugzeug steigt, sinkt oder seine Höhe beibehält. Es ist so geeicht, daß es die Steig- oder Sinkgeschwindigkeit des Flugzeuges in Fuß pro Minute (ft/min) oder Meter pro Sekunde (m/sec) anzeigt.
Die Anzeige der Steig- oder Sinkgeschwindigkeit beruht auf einer genauen Messung des Druckunterschiedes zwischen dem Druck in der im Inneren des Gehäuses dargestellten Membrandose, die direkt über eine Leitung den statischen Druck aufnimmt und dem Druck im luftdichten Gehäuse des Variometers, das nur über eine Kapillare (Röhrchen mit haarfeiner Öffnung) an den statischen Druck angeschlossen ist.
Befindet sich das Flugzeug nun im Steigflug (abnehmender statischer Druck mit zunehmender Höhe), so fällt der Druck in der Membrandose wegen der direkten Verbindung zum statischen Druck schneller ab als der Druck im Gehäuse, das ja nur über das haarfeine Röhrchen (Kapillare) mit dem statischen Druck verbunden ist. Der Druck in der Membrandose paßt sich also dem statischen Druck der Umgebungsluft schneller an als der Druck im Gehäuse, wo sich der Druckausgleich durch die Kapillare verzögert.
Dieser Vorgang bewirkt ein Zusammendrücken der Membrandose, das über ein Gestänge an den Zeiger des Gerätes übertragen wird. Das Variometer zeigt \'Steigen\' in Fuß pro Minute an.
Nach dem Übergang in den Horizontalflug gleicht sich der Gehäusedruck innerhalb von 6 bis 9 Sekunden und der Druck in der Membrandose sofort mit dem statischen Druck der Umgebungsluft aus. Das Variometer zeigt deshalb noch für einige Sekunden \'Steigen\' an, bevor die Anzeige auf Null zurückgeht.
Beim Sinkflug spielt sich der oben beschriebene Vorgang umgekehrt ab.
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