Die Idee, das Sonnenfeuer auf der Erde zu zünden und kontrolliert als nahezu unerschöpfliche, sichere und relativ saubere Energiequelle zu nutzen, ist nun schon mehr als 50 Jahre alt. Doch die Umsetzung hat sich als sehr viel schwieriger und kostspieliger erwiesen als einst angenommen. Immer weniger Regierungen (und damit die wichtigsten Geldgeber) sind bereit die horrenden Summen für die Entwicklung dieser Technologie aufzuwenden, welche voraussichtlich nicht vor Mitte des nächsten Jahrhunderts, wenn überhaupt, praktisch einsetzbar sein wird.
Nach etlichen europäischen Projekten wie dem Joint European Torus (JET) - bei diesem Projekt wurde eine Rekord-Energieausbeute von 60% erzielt - einigten sich vor 15 Jahren Europa, Japan, die ehemalige Sowjetunion und die USA auf den eines Internationalen Thermonuklearen Experimental-Reaktors. (ITER) Dieser sollte die Machbarkeit eines technischen Fusionskraftwerks demonstrieren und erstmals genauso viel Energie liefern wie für die Zündung benötigt wird. Doch aufgrund der enormen Kosten von über 7 Milliarden Euro für den Bau und weiteren 400.000 Euro an jährlichen Betriebskosten beschloss der ITER-Rat die Realisierung um 3 Jahre zu verschieben. Nun wird es wohl nur noch eine abgemagerte, halb so teure Version geben, die wichtige technische und physikalische Fragen klären soll, nicht aber eine positive Gesamtenergiebilanz erreichen wird.
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