Manchmal scheint es, als würde nur aus wissenschaftlichem Ehrgeiz, ohne moralische Bedenken, geforscht werden. Aber sieht man genauer hin, würden sich da schon einige mehr oder weniger sinnvolle Anwendungsgebiete finden lassen. Doch manchmal sind diese auch sehr fragwürdig...
Ein sicherlich zu den schwerwiegendsten befürwortenden Argumenten der Klonierung gehörendes Schlagwort ist die Organtransplantation. In der heutigen Zeit gibt es viel zu viele Menschen, die auf irgendwelchen Transplantationswartelisten stehen. Allein in Deutschland würden jährlich doppelt so viele Organe benötigt werden, als derzeit aber nur zur Verfügung stehen. In den USA weisen die Statistiken sogar noch ungünstigere Zahlen auf: Ende 1994 standen nach 11000 Nierentransplantationen noch beinahe dreimal so viele Patienten auf der Warteliste.
Damit steht nun wieder die Idee zur Diskussion, für Menschen ein lebendiges Ersatzteillager zu klonen. Wäre es denn nicht möglich, rechtliche und ethische Grenzen zu umgehen, da ein Embryo, dem von vornherein das Gehirn und das zentrale Nervensystem fehlt, ja nicht als Embryo definiert werden könnte. Statt einen vollständigen Organismus wachsen zu lassen, könnte man diesen umprogrammieren, um, abgesehen von den erwünschten Teilen und einem Herz sowie Blutzirkulation, das Wachstum aller anderen Körperteile zu unterdrücken. Jonathan Slack, einem Entwicklungsbiologen an der Bath University England, ist dies bereits an einem Froschembryo gelungen. Er klonte eine Kaulquappe, welche keinen Kopf besaß. Seiner Meinung nach wäre es durchaus möglich, durch Unterdrückung oder Überexpression Klone herzustellen, die, z.B. bei einem Frosch, keinen Rumpf oder Schwanz besitzen.
So könnten sich aus Zellen von Menschen durch Klonen Organe erzeugen lassen, welche man möglicherweise ohne Schwierigkeiten transplantieren könnte, weil sie logischerweise zu 100% identisch mit dem Erbgut des Empfängers wären...
Bild: Auswirkungen der Überexpression (oben) und der Unterdrückung (unten) der Wachstumsfaktors FGF auf Xenopus Embryos.
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