Unter dem Begriff Satanismus werden sehr oft viele verschiedene Kulte zusammengeworfen.
Reaktiver, paradigmatisch konformer Satanismus
Das Satansbild ist nicht weiterentwickelt und vom Christentum übernommen. Satan wird als das Böse angesehen. Diese Form des Satanismus ist kaum organisiert und wird hauptsächlich von einigen "Black-Metal"-Gruppen vertreten. Ob es immer nur der Glaube ist oder auch ein kommerzieller Aspekt eine Rolle spielt, mag dahin gestellt sein. Bei den Hörern dieser Musik handelt es sich vermutlich um Jugendliche, die wie Joachim Schmidt so treffend schreibt " ...halt nur mal gepflegt die Sau rauslassen" wollen. Weiterhin kann man noch einige Geheim- und Jugendzirkel dazurechnen, deren Bestand jedoch meist nicht von Dauer ist. Der reaktiv, paradigmatisch konforme Satanismus ist eine Protesthaltung und ist stark an der christlichen Vorstellung des Teufels orientiert.
Gnostisch umgewerteter Satanismus
Diese Variante betrachtet Satan nicht wie der christliche Glauben als das personifizierte Böse, sondern gesteht ihm auch positive Eigenschaften zu, wie auch dem christlichen Gott negative. Die Lehre entstand im spätantiken Gnostizismus. Satan ist der verleumdete, gute Gott und der Befreier. Der christliche Gott dagegen personifiziert die Unterdrückung.
Integrativer Satanismus
Satan und Gott sind Teil einer größeren Einheit. Entweder verkörpern sie die kooperierenden Teile der Einheit oder es werden neue Trinitäten geschaffen. Berühmtester Vertreter dieser Richtung ist wahrscheinlich Charles Manson, der sich als Satan und Jesus in einer Person sah.
Autarker, sekundär achristlicher Satanismus
Diese Form hat den Satanismus zu einer vom Christentum unabhängigen positiven Religion erhoben, obwohl ihre Glaubensätze weiter die des Christentums ablehnen. Als Vertreter dieser Variante gelten die Church of Satan und der Temple of Set.
Synkretistisch gebrochener Satanismus
Satan spielt zwar eine Rolle, ist aber nicht das Zentrum des Glaubens. Die wenigsten Anhänger dieser Lehre würden sich selber als Satanisten bezeichnen. Beste Beispiele dafür wären Aleister Crowley und die thelemischen Kulte, die sich auf ihn beziehen.
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