Zur übereinstimmenden Ordnung der Glaubensverbreitung gründete Papst Gregor XV. 1622 die Kardinalskongregation "de propaganda fide", deren Leiter ("il papa rosso") alle Missionsgebiete unterstehen. Ein besonderes Priesterseminar, als Collegium Urbanum von Urban VIII. gegründet, bildet Missionspriester in Rom aus.) Indianermission in Nordamerika: Spanier in Florida und Kalifornien, Franzosen bei den Huronen und Irokesen Kanadas (acht Jesuitenmärtyrer 1930 heiliggesprochen.
In Afrika versuchten die Portugiesen im Kongo, in Angola und Mozambique seit 1500, die Neger zu missionieren (schon 1521 wurde der erste einheimische Bischof geweiht), aber der Sklavenhandel ließ die Glaubensverkündigung unglaubwürdig erscheinen. Franziskaner gewannen den Negus Seltan-Sagad (Socinius) 1624 für die katholische Religion. Einer Wiedervereinigung mit Rom widersetzten sich jedoch die monophysitischen Christen.
In Hinterindien, besonders in Tongking, Thailand und Kambodscha, begann die Missionarsarbeit um 1600. Die Erfolge Alexander de Rhodes führten zur Gründung des Pariser Missionsseminars und zu großer Missionsbegeisterung in Frankreich. Doch von 1663 bis ins 19. Jahrhundert tobten heftige Verfolgungen (annamitische Märtyrer). Italienische Kapuziner kamen 1707 sogar bis Lhasa in Tibet.
Das einzige ostasiatische Land, das unter spanischer Kolonialherrschaft voll christianisiert wurde, sind die Philippinen. Doch leiden sie bis jetzt unter Priestermangel und Sektenwesen.
|