*22. Januar 1561, † 9. April 1626
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Geschichte: englischer Philosoph, Politiker, Schriftsteller, Naturwissenschaftler.
Politik: Großsiegelbewahrer, Lordkanzler. Wegen Bestechungsaffäre vom Parlament gestürzt.
Philosophie: Philosophie muss allgemein verbindliche Methode der Wissenschaft finden.
„Wissen ist Macht“: Neuartige Naturwissenschaft: Praktische Nutzanwendung, Naturbeherrschung im Interesse des Fortschritts. Der Mensch kann die Natur aber nur soweit beherrschen, wie er sie kennt.
Ziel Begründung der Wissenschaft durch Logik. Ersetzt abstrakte Methodik des Aristoteles durch empirische Methoden. Erfahrung ist Ausgangspunkt für jede Erkenntnis.
Empirismus: Erkenntnistheoretische Richtung, die alle Erkenntnis aus Sinneserfahrungen ableitet.
Er gehört zu den Begründern des auf die Kenntnis von Naturgesetzen gestützten und am Ziel einer idealen Weltordnung orientierten Empirismus.
Nicht planlos Tatsachen und Beobachtungen sammeln, sondern systematisch vorgehen. Arbeitshypothese als Ausgangspunkt, Sammlung von Erfahrungen mittels Experiment, Ziehen der Folgerung und Formulierung allgemeiner Sätze, Nachprüfung dieser Sätze durch neue Experimente.
Wissenschaftliche Methode: Reinigung des Denkens von allen Vorurteilen und überlieferten Irrtümern (Idole). Kenntnis und Anwendung der richtigen Methode des Denkens und des Forschens. Induktion als Methode, allgemeine Aussagen über die Welt zu erzielen.
Organisation der Wissenschaft: Internationale Organisation der Wissenschaft; Erkenntnisse der verschiedenen Länder und verschiedenen Generationen effektiv sammeln und verarbeiten.
Idolenlehre: Idole = die menschlichen Irrtümer und ihre Quellen. Vier Arten: unterschieden:
idola tribus: Trugbilder des menschlichen Stammes. Irrtümer, zu die uns die menschliche Natur verführt. Haben wir ersteinmal einen Satz, so blicken wir gerne auf das, was ihn stützt und übersehen gerne, was gegen ihn spricht. Ein Forscher sollte alles, was gegen eine Annahme spricht, mit vermehrter Sorgfalt prüfen. [Später von Popper aufgegriffen: Falsifikationsprinzip]
idola specus: Trugbilder der Höhle. (>Platons Höhlengleichnis.) Absolutsetzung des eigenen, subjektiven Blickwinkels; Verzerrung also der Erkenntnis oder ihr Ausbleiben durch fehlende Überwindung der Subjektivität des Erkennenden.
idola fori: Trugbilder des Marktes. Vorurteile, die sich aus der Sprache ergeben. Die Sprache verfügt über Wörter für Dinge, die nicht existieren. (z.B. Glück), und benennt Dinge, die tatsächlich existieren, nicht mit den ihnen angemessenen Wörtern.
idola theatri: Trugbilder des Theaters. Irrtümer, die aus der Tradition, aus den überlieferten Lehrsätzen entstehen.
Anthropologie: Sehr zynisches Menschenbild (Vergleiche Machiavelli).
Staatstheorie: An Platon orientierte Idealvorstellungen: Herrschaft der Gelehrten.
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