Man kann auch den kategorischen Imperativ mithilfe von Kants beiden Axiomen als den praktischen Imperativ umformulieren. Es gibt folgende zwei Axiome laut Kant, die er wie es bei Axiomen üblich ist unbegründet aufstellt: "Der Mensch und überhaupt jedes vernünftige Wesen existiert als Zweck an sich selbst." "Die vernünftige Natur existiert als Zweck an sich selbst." Wie schon viele Philosophen bereits Jahren zuvor in der Philosophie zwischen Zweck und Mittel unterschieden haben, versucht Kant dies hinsichtlich des kategorischen Imperativs nochmals auf den Punkt zu bringen. Er sagt, dass der Mensch und auch die Natur nur als Zweck und niemals als Mittel gebraucht werden darf. Es sollte also der Mensch im Mittelpunkt stehen und nicht die gute Tat.
Dies wurde jedoch über all die Jahre nie verfolgt. Immer wieder hat man versucht den Menschen für bestimmte Experimente o.ä. zu missbrauchen und hat ihn nur als Mittel verwendet. Bezogen auf diesen beiden Axiomen wurden der kategorische Imperativ so lauten: "Handle so, dass du die Menschheit, sowohl in deiner Person als in der Person eines jeden anderen, jederzeit zugleich als Zweck, niemals bloß als Mittel brauchst." Im Prinzip ist dies das oben unter dem hypothetischen Imperativ angesprochene Problem.
Man sieht, dass dort das Mittel über dem Zweck steht. Das Beispiel mit dem Lernen ("Du sollst lernen, wenn du klüger werden willst.") zeigt, dass das Lernen nur Mittel zum Zweck ist. Das Lernen selber sagt aber nichts darüber raus, ob es auch wirklich gut ist.
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