Unter Philosophie verstehen wir eine ganz neue Art zu denken, die gegen 600 v. Chr. In Griechenland entstanden ist. Vorher hatten die verschiedenen Religionen den Menschen alle Fragen beantwortet. Solche religiösen Erklärungen wurden von Generation zu Generation in den Mythen weitergereicht. Ein Mythos ist eine Göttererzählung, die erklären will, warum das Leben so ist, wie es ist. In der ganzen Welt ist im Laufe der Jahrtausende eine wilde Flora von mythischen Erklärungen der philosophischen Fragen herangewachsen. Die griechischen Philosophen versuchten zu beweisen, dass die Menschen sich nicht darauf verlassen konnten.
Gegen 700 v. Chr. Schrieben Homer und Hesiod große Teile des griechischen Mythenschatzes auf. Die ersten griechischen Philosophen kritisierten Homers Götterlehre, weil die Götter ihnen darin zu viel Ähnlichkeit mit den Menschen hatten. Zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte wurde ausgesprochen, dass Mythen vielleicht nichts anderes sein könnten als menschliche Vorstellungen. Ein Beispiel für diese Mythenkritik finden wir bei dem Philosophen Xenophanes, der gegen 570 v. Chr. Geboren wurde. Die Menschen, meinte er, hätten sich die Götter nach ihrem eigenen Bild erschaffen.
Es findet eine Entwicklung von einer mythischen Denkweise zu einem Denken hin statt, das auf Erfahrung und Vernunft aufbaute. Das Ziel der ersten griechischen Philosophen war es, natürliche Erklärungen für die Naturprozesse zu finden.
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