Das Phänomen des Gewissens steht in engem Zusammenhang mit moralischen Wertungen. In der theologischen Ethik wird Gewissen oft als "Stimme Gottes" gedeutet, nach Sigmund FREUD ist Gewissen ein Produkt der Erziehung und der sozialen Umwelt. Kind entwickelt im Zuge der Sozialisierung Gewissen und Schuldbewußtsein, weil es Normen übernimmt verstößt es dagegen, fühlt es sich schuldig.
Aus der Unvereinbarkeit zweier sittlicher Ansprüche entsteht ein Gewissenskonflikt.
Gewissensentscheidung: immer persönlich, aus der Sicht der Gesellschaft nicht unbedingt zu deren Wohl. Eine für andere schlechte Handlung wird nicht dadurch gut, daß der Handelnde sie als Richtig sieht.
Gewissen ist abhängig von der jeweils gültigen Moral und historisch und soziokulturell mitbedingt. Nicht überall sind dieselben Taten "gut" oder "böse", z.B.: Selbstmord: verboten von christlicher Religion, Stoiker im Altertum traten dafür ein.
Gewissen äußerst unterschiedlich ausgeprägt. Manche Leute scheinen gar keines zu haben und handeln "gewissenslos". Ein Mensch, der außerhalb einer Gesellschaft steht, hat auch kein Gewissensbisse, wenn er Normen dieser Gesellschaft verletzt. Dennoch kann sich auch bei solchen Leuten das Gewissen regen, wenn sie einer Subkultur (Kultur einer Gruppe innerhalb eines Kulturbereichs, oft in bewußtem Gegensatz zu diesem entstanden) angehört und deren Normen verletzt. Zum Beispiel: "Ganovenehre" (z.B. Moralkodex der Mafia).
Traurige Tatsache unseres Jahrhunderts: Gewissen kann durch massive, psychologische Mittel (Sekten,.....), Drill (Kindersoldaten, 3. Reich) oder Drogen vernichtet werden.
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