Empedokles (ca. 494-434 v. Chr.) glaubte, die Natur habe insgesamt 4 Urstoffe oder "Wurzeln", wie er sie nannte: Erde, Luft, Feuer und Wasser. Er meinte, dass in der Natur 2 verschiedene Kräfte wirken müssen. Diese Kräfte nannte er Liebe und Streit. Was die Dinge verbindet ist die Liebe, was sie auflöst, der Streit. Empedokles unterscheidet also zwischen Stoff und Kraft.
Ein anderer Philosoph, der sich nicht damit zufrieden geben wollte, dass ein bestimmter Urstoff - Wasser zum Beispiel - zu allem, was wir in der Natur sehen, umgeformt werden kann, war Anaxagoras (500-428 v. Chr.) aus Athen in Kleinasien. Er meinte, die Natur sei aus vielen winzigen Teilen zusammengesetzt, die mit dem Auge nicht wahrgenommen werden können. Alles lässt sich in noch kleinere Teile teilen, aber selbst in den kleinsten Teilen steckt etwas von allem. Er nannte diese kleinsten Teilchen "Samen" oder "Keime". Die Kraft, die Menschen, Tiere, Blumen und Bäume zeugt, nannte er Geist. Anaxagoras interessierte sich sehr für Astronomie. Er glaubte, alle Himmelskörper seien aus demselben Stoff gemacht wie die Erde. Diese Überzeugung kam ihm, nachdem er einen Meteoriten untersucht hatte. Er erklärte auch die Entstehung von Sonnenfinsternissen.
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