Kandinsky wurde am 4. Dezember 1866 in Moskau geboren. Nach einem erfolgreichen Jura- und Volkswirtschaftsstudium in Moskau ging er im Jahre 1896 nach München, um sich dort an der Azbé-Schule der Malerei zu widmen. 1900 trat er in die Klasse von Franz von Stuck ein und gründete im darauf folgenden Jahr die Künstlergruppe \"Phalanx\", zu der auch seine spätere Lebensgefährtin Gabriele Münter gehörte. In den Jahren 1904-1908 reiste Kandinsky durch Europa und Nordafrika und begann mit den Fauves Kontakt aufzunehmen, von deren expressiver Farbigkeit er fasziniert war. Von dieser Zeit an nahm die Farbe als formendes und kompositorisches Element einen wesentlichen Platz in seiner Kunst ein.
1908 zog Kandinsky mit Gabriele Münter nach Murnau, das südlich von München liegt. Hier entstanden viele Landschaftsbilder der Umgebung, aber auch eine theoretische Schrift \"Über das Geistige in der Kunst\". Mit Klee, Jawlensky, Münter, Macke und Marc bildete Kandinsky 1911 die Künstlergemeinschaft \"Der blaue Reiter\", die bis 1914 bestand. Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 ging Kandinsky nach Moskau zurück, wo er ab 1918 Professuren übernahm und Museen und Akademien gründete. 1921 kehrte er, zum großen Ärger Münters mit Nina Andrejewskaja verheiratet, nach Deutschland zurück, wo er 1922 am Weimarer und später auch am Dessauer Bauhaus mitwirkte. 1928 nahm er die deutsche Staatsbürgerschaft an, emigrierte jedoch 1933 nach Neuilly-sur-Seine in Frankreich.
Kurz vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges nahm er 1939 die französische Staatsbürgerschaft an und verstarb am 13. Dezember 1944 in Neuilly-sur-Seine bei Paris. Bis ca. 1906 wirkten impressionistische Bilder einen enormen Einfluß auf die Malerei Kandinskys aus; als eine weitere Inspirationsquelle diente ihm die Kunst seiner russischen Heimat. Mit seinem späteren Malstil, der sich etwa ab 1910 von dem Gegenständlichen zu lösen begann, wurde Kandinsky zum Wegbereiter der abstrakten Malerei.
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