Gliederung: 1. Farben (Töne, Ordnungen)
2. Farbkontraste
3. Farbe und Malerei
4. Farbarten
5. Farbe als psychologisches Mittel
6. Beispiele
1. Farben
die drei Dimensionen:
· Farbton: bunte Farben (Gelb, Rot, Blau...)
unbunte Farben (Schwarz, Weiß, Grau)
· Helligkeit: größter Unterschied zwischen Scharz und Weiß
· Gelb hellste, Violett dunkelste
· Nachweis über Reduktion auf Grauwert (schwarz-weiß)
· Abdunkeln oder Aufhellen mit Schwarz bzw. Weiß --> Trübung (weniger Reinheit und Leuchtkraft)
· Intensität: reinbunte Farben --> höchstintensiv, gesättigt
· Mischen mit anderen bunten oder unbunten Farben Beeinträchtigung und geringere Intensität
Ordnungsysteme:
· sehr viele verschiedene, auf 2 beschränkt
· Verschiedene Ordnungen: 1. Ordnung: Gelb, Rot und Blau
· höhere Ordnungen sind Mischfarben bzw. in der Helligkeit variiert
Farbkreis von Johannes Itten
· 12-teilig, 2-dimensional
· von innen nach außen 1.-3. Ordnung
· innen Dreieck, dann Kreis und Sechseck, außen erneuter Kreis
· viele Farben, z.B. Erdfarben fehlen, nur sehr wenige mögliche Farbmischungen abgedeckt
Farbkreis nach Philipp Otto Runge
· 3-dimensional
· auf Äquator 12 Farben des Kreises, an Polen Schwarz und Weiß
· 7 Parallelstreifen und 12 Meridian-Streifen
· durch Koordinaten kann an jedem Punkt in der Kugel eine Farbe dargestellt werden
· Graustufenleiter von Pol zu Pol
· Mischwerte zweier Gegensatzfarben (horizontal)
· reinbunte Farben werden nach oben und unten aufgehellt bzw. abgedunkelt(vertikal)
· Diagonale verbindet zwei Komplementärfarben
· umfasst theoretisch alle bunten und unbunten Farbtöne
2. Farbkontraste
Der Farbe-an-sich-Kontrast
· einfachster Kontrast, bei dem Grundfarben gegeneinander stehen
Der Hell-Dunkel-Kontrast
· optischer Primärkontrast (durch ihn deutliche Unterscheidung aller Objekte erst möglich)
· gesamte optische Welt zwischen hell und dunkel
Der Kalt-Warm-Kontrast
· subjektive Empfindung, relativ
· Rotorange wärmste, Blaugrün kälteste Farbe
Komplementäre Farben
· Komplementärfarben sind nach Itten 2 bunte Farben, die die gemischt ein neutrales Grau ergeben
· liegen im Farbkreis gegenüber
Der Simultan-Kontrast
· optischer Komplementärkontrast
· zu gegebener Farbe wird im Hirn gleichzeitig (simultan) Gegenfarbe gebildet
· diese Farbe verändert die benachbarte Farbfläche teilweise
· auf weißem Untergrund dunkler und kleiner, auf schwarzem heller und größer
Der Qualitätskontrast
· nach Itten Kontrast zwischen leuchtenden und getrübten Farben
· für Itten entsprach Farbqualität = Reinheits- und intensitätsgrad
Der Quantitätskontrast
· nach Itten Größenverhältnis zweier oder mehrer Farbflecken
· Gegensatz \"viel und wenig\" oder \"groß und klein\"
· Wirkung reinbunter Farben nach Goethe: Mengenverhältnisse
Gelb : Violett = 1:3
Orange : Blau = 1:2
Rot : Grün = 1:1
Funktion der Farbe in der Malerei
· Farbe hat Eigenwert und Darstellungswert
· Darstellung eigener Empfindungen, Eindrücke usw.
verschiedene Farbarten (Material):
· Tempera- Plakat- und Gouachefarben
· wasserlöslich (Intensität dadurch stark beeinflusst), viel Wasser --> lasierend (mit durchscheinendem Grund)
· verlieren durch Trocknen teilweise Leuchtkraft
· auch Deckfarben genannt
· meist starke, kräftig Farben
· Aquarellfarben
· feinste Pigmente
· nur lasierendes Arbeiten
· mit Deckweiß wie Gouachefarben
· kaum Korrekturen möglich, Grund scheint durch, Farben gehen ineinander über --> \"schmutzige Farben\" können entstehen
· Arbeiten auf feuchtem Untergrund für weiche Übergänge und Verfließen
· Ölfarben
· Öl als Bindemittel, auch mit Wahcs oder Harz
· Farben meist erst fließbar machen
· als Deckfarbenmalerei oder als lasierende mit mehreren Schichten
· Pinselstrich kann fast vollkommen verschwinden
· Farbmischungen
· pigmentäre und optische Mischung
verschiedene Farbarten (auf Bildern)
· Symbolfarbe
· Fabre als symolbolischen Eigenwert
· Gegenstandsfarbe
· auch Lokalfarbe
· Darstellungswert der Farbe
· Farbe von Gegenständen wird gezeigt
· Erscheinungsfarbe
· Darstellungswert
· oft gleiches Motiv unter verschiedenen Aspekten (z.B. Licht)
· Ausdrucksfarbe
· Farbe als Ausdruck von Empfindungen
· absolute Farbe
· starker Eigenwert der Farbe
· Reinheit der Farbe geschätzt
Psychlogische Wirkung der Farbe
· Wirkungen
· sehr subjektiv zu betrachten, wirkt auf jeden Menschen anders
· Ausdruck von Gemütsverfassungen, Emotionen
· assoziieren bestimmter Farben mit bestimmten Gegenständen und Gefühlen (Rot: Lieebe, Grün: Hoffnung)
· Farbgefühle werden unbewusst erlernt und angewendet
· zu nahezu allen Gegenständen und Empfindungen kann eine Farbe verbunden werden
· Rot: erregend, belebend, dominant, kraftvoll
· Orange: lebhaft, heiter, wärmend, gemütlich
· Gelb: munter, aktiv, aufdringlich, grell
· Grün: wirkt sehr vielfältig, situationsgebunden
· Blau: kalt, weit, tief, melancholisch, ernst
· Violett: niederdrückend, deprimierend, traurig, angespannt
· Funktion in der Werbung
· Farbe soll mit Produnkt assoziiert werden
· Produkt dadurch positiver beurteilt
· Aufmerksamkeit erregen (intesive, großflächige Farben)
Interessantes:
· 40% aller aufgenommenen Informationen bestehen aus Farben
· Farbenordnung nach Wilhelm Ostwald:
· versuchte wissenschaftliche Systematisierung der Farbe
· 5 Bände über seine Forschungen: Mathematische, Physikalische, Chemische, Physiologische und Psychologische Farbenlehre
· Grauleiter (vollkommenes Schwarz und Weiß, reines Grau, nicht möglich (Blaugrau...))
· verschiedenste Versuche reines Schwarz und Weiß zu finden
· entwickelte 24-teiligen Farbkreis
Beispiele:
· Hundertwasser-Haus
· \"Farbe-an-sich-Kontrast\", Gelb, Blau und Rot gegen Schwarz und Weiß, Kontrast bunt, unbunt
· reine Farben
· Flächen genau abgegrenzt --> Simultankontrast
· Deckenfresko
· helle Farben verwendet, Licht und Himmel, Tag
· Blau für die Weite des Himmels
· Gelb zur Darstellunge der Informationen des Bildes (Gegenstände)
· teilweise Hell-Dunkel-Kontrast
· Komplementärkontrast Blau-Orange und Rot-Grün
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