Maurice de Vlaminck wurde am 4. April 1876 als Sohn eines Musikerehepaars in Paris geboren.
Bevor Maurice de Vlaminck zur Malerei gelangte war er berufsmäßiger Radrennfahrer. Er spielte gerne Geige und pflegte das Malen. Im Jahr 1896 beendete er seine Laufbahn als Rennfahrer und wandte sich ganz dem Malen zu. Er hatte darin nie eine formelle Ausbildung durchgemacht, sondern arbeitete sich als Autodidakt in das Thema ein.
Im Jahr 1901 machte de Vlaminck die Bekanntschaft von Henri Matisse. Im gleichen Jahr besuchte er eine Van-Gogh-Ausstellung in der Galerie Bernheim, die ihn tief beeindruckte. Im Jahr 1903 gründete er zusammen mit dem Maler André Derain eine Ateliergemeinschaft.
Zusammen mit den Malern des Fauvismus André Derain, Henri Matisse und Raul stellte er im Jahr 1905 im Pariser Salon d`Automne aus. Zu dieser Zeit machten seine Bilder einen fahrigen Pinselstrich und leuchtende Farben aus, in denen er seine Landschaften und Stillleben malte. So entstand beispielsweise im Jahr 1904 das Bild mit dem Titel "Gärten in Chatou".
Seine Malweise war unkonventionell, wie diejenige der Fauves eben, wobei er Orientierung in den Werken von Vincent van Gogh suchte.
Ab dem Jahr 1908 holte er sich Anregungen von den Werken Paul Cézannes. Damit verbunden war auch eine stilistische Änderung. Maurice de Vlaminck realisierte eine harmonischere Komposition und die grellen Farben wichen gedämpfteren. In seinem Stilausdruck näherte er sich den Kubisten, ohne sich ihnen jedoch anzuschließen, wie das zum Beispiel sein Kollege André Derain tat.
In den Jahren von 1914 bis 1918 leistete de Vlaminck seinen Kriegsdienst ab. Nach dem Ersten Weltkrieg änderte sich auch der Stil des Malers. Das Tageslicht verschwand, dafür dominierten dunkle Hintergründe. Seine Blumenbilder versah er mit einem grauen, tiefhängenden Himmel. Die Schatten bewirkten eine dramatische Erscheinung.
In der Folgezeit verließ de Vlaminck Paris und lebte eine Zeitlang in London und Marseille. Im Jahr 1925 siedelte er nach La Tourillière über. In seinem Alterswerk machte sich ein ausgefeilter Expressionismus bemerkbar. Über die Malerei hinaus war er auch literarisch tätig. Maurice de Vlamnick schrieb Gedichte, Memoiren und Romane. Sein literarisches Werk umfasst rund 20 Bücher. Er verfasste Kritiken und entwarf darüber hinaus Theaterdekorationen, Keramikmalereien und Teppiche.
Ab dem Jahr 1940 sind seine Werke von einer psychologischen Tiefe gekennzeichnet. Im Vordergrund stehen bei seinen Landschaftsbildern das perspektivische Element, das den Betrachter in das Bild förmlich hineinzieht. Noch als 74-Jähriger im Jahr 1950 kehrte Maurice de Vlaminck zum Fauvismus zurück. Im Jahr 1955 beteiligte er sich mit seinen Arbeiten auf der erste documenta-Ausstellung in Kassel.
Maurice de Vlaminck starb am 11. Oktober 1958 in Rueil-la-Gadeliere, Eure-et-Loire.
|