Der Impressionismus ist eine von Frankreich ausgehende Stilrichtung im letzten Drittel des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts, die den augenblicksgebundenen, natürlichen Eindruck (die objektive Impression) eines Objekts zum eigenwertigen Inhalt der künstlerischen Darstellung machte und das Objekt nicht mehr nur als Bedeutungsträger für eine darüber hinausgehende \"Aussage\" verstanden wissen wollte. Anlass für die Prägung des Wortes Impressionismus war das 1874 in Paris ausgestellte Gemälde \"Impression - soleillevant\" von C. Monet.
Die Maler des Impressionismus versuchten, einen Gegenstand in seiner augenblicklichen, zufälligen Erscheinungsform zu erfassen, statt in seiner inhaltlichten Bedeutung. Besonders eindrückliche Beispiele dafür sind die Landschaftsbilder, die meist direkt in der freien Natur entstanden und nicht wie bis dahin üblich im Atelier. Die Impressionisten bevorzugten helle, pastellene Farben und malten nicht flächig, sondern setzten komplementäre Kontrastfarben eng nebeneinander, sodass diese bei der Betrachtung aus einiger Entfernung ineinander fließen. Dadurch kann ein Effekt der additiven Farbmischung eintreten, so dass die hellere Mischfarbe entsteht (z.B. Rot neben Grün erzeugt Gelb). Der Neoimpressionismus führte diese Technik weiter, indem das ganze Bild in mosaikartig aneinandergereihte Punkte zerlegt wurde (Pointillismus).
Die Impressionisten waren zusammen mit Paul Cézanne Wegbereiter der modernen, abstrakten Malerei.
Maler des Impressionismus:
Edgar Degas (1834-1917)
Edouard Manet (1832-1883)
Claude Monet (1840-1926)
Berthe Morisot (1841-1895)
Pierre-Auguste Renoir (1841-1919)
Alfred Sisley (1839-1899)
Camille Pissarro (1830-1903)
Vincent van Gogh (1953-1890)
Paul Cézanne (1839-1906)
Paul Gauguin (1848-1903)
Maler des Neoimpressionismus:
Georges Seurat (1859-1891)
Paul Signac (1863-1935)
Musik
In der Musik spricht man ebenfalls vom Stil des Impressionismus. Als Begründer gilt hier vor allem Claude Debussy, der - angeregt durch asiatische Musik - durch Einbeziehung übermäßiger Dreiklänge, Ganztonleitern und Pentatonik eine neue Farbigkeit (Klangfarbe) in seinen musikalischen Werken suchte. Ein weiterer bedeutender Komponist des Impressionismus ist Maurice Ravel.
Literatur
Die Hauptphase lag in den Jahren zwischen 1890 und 1910. Der literarische Impressionismus war eine der zahlreichen Gegenbewegungen zwischen als überzogen und unkünstlerisch befundenen Naturalismus. Er lehnt die Realität ab, er opponiert gegen Kapitalismus und Nationalismus in der Weise, dass er entgegen den Üblichkeiten seiner Zeit ins Sinnliche führte. Bevorzugte Literaturgattung ist die Lyrik, daneben auch kurze Prosa, Novellen, selten Romane. Beim Drama dominiert der Einakter. Die Prosa nimmt oft skizzenhafte Züge an. Die Sprache ist vor allem mit folgenden Stilmitteln durchsäht: Synästhesien, Lautmalereien, erlebte Rede, Bildsprache, innerer Monolog. All diese dienen der subjektiven Darstellungsweise. Die Erzählweise ist oft passiver Natur.
Wichtige deutsche impressionistische Autoren:
Richard Dehmel
Arthur Schnitzler
Hugo von Hofmannsthal
Rainer Maria Rilke
Peter Altenberg
Der frühe Thomas Mann
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