***************************************************************************************** FUNKTION Dieses Gebäude ist Teil der Universitätsklinik Charité und in ihm befindet sich die Klinik für die innere Medizin. In ihr werden Patienten mit Blut-, Magen-Darm- und Nierenerkrankungen behandelt. Der parallel zum Mittelteil stehende Anbau beherbergt eine Infektionsabteilung. ***************************************************************************************** GECHICHTE Im Jahre 1679 wurde auf dem Gelände der heutigen Charité ein französisches Krankenhaus errichtet. Daraufhin entstand 1810 die Friedrich Wilhelms Universität und das bestehende Hospital wurde zum Universitätsklinikum. Später wurde die Friedrich Wilhelms Universität dann zur Humboldt Universität.
Ab 1897 wurde das Hauptgebäude des Krankenhauses aufgrund von Bettenmangel abgerissen und komplett neu aufgebaut. So entstand bis 1917 eine neue planmäßig errichtete Anlage, in die bereits bestehende ältere Gebäude integriert wurden und die bis heute durch Neubauten ergänzt wird. Durch die freie Anordnung der Baukörper ergeben sich vielfältige Raumbeziehungen unter Einbindung des umgebenen Gartenraumes. Das Gebäude für die Klinik innerer Medizin wurde 1912 fertiggestellt. Den Auftrag gab F. Altof und die Planung, sowie die Überwachung wurden von G.
Diestel(*1854-1926+), durch Mithilfe von G. Thür und anderen Architekten durchgeführt, er arbeitete daran von 1897-1917. Die Grundidee von G. Diestel war ein stadträumlicher und baukünstlerischer Gesamtentwurf der beinhaltete, dass auf diesem Areal viele getrennte Spezialkliniken entstehen sollten. Dieses Gebiet ist sonst nur von Fahrstraßen und Grünanlagen durchzogen. ***************************************************************************************** STIL Dieses architektonische Werk ist am stärksten durch die Neogotik geprägt, die an gotischen Details wie hier zum Beispiel Spitzbogenfenstern, Schaugiebeln, Blendmaßwerk, sowie Loggien-Arkarden und Türmchen zu erkennen ist.
Desweiteren bemerkt man den Einfluss der Neorenaissance, die zum einen in die italienischen Art, welche durch die Klarheit der Baumassen gekennzeichnet ist, und zum anderen in die in diesem Fall deutlich erkennbare deutsche Form, die durch eine verwirrende Vielfalt von architektonischen Details sichtbar wird, unterteilt ist. Ebenso werden auch die Einflüsse des Jugendstils deutlich. ***************************************************************************************** FASSADE Der gesamte Gebäudekomplex ist durch dekorative Längsstreifen und Spitzbogenfenster optisch in die Höhe gezogen, dadurch verliert dieses umfangreiche Gebäude an Masse und wirkt in seinen Proportionen ausgeglichener. Viele der Details sind gotische Pflanzenmotive, doch es gibt auch Friese, auf denen die Tätigkeiten von Medizinern dargestellt werden und an der Seitenwand des rechten Gebäudeteils ist eine mühevoll angefertigte Sonnenuhr aus Gold zu sehen, um nur einige zu nennen. Über einer Sockelzone aus Granitsteinen sind die Fassaden mit hellroten Handstrichziegeln im gotischen Verband verblendet, die mit glatten Putzflächen wechseln. Säulen, Abdeckungen und Gesimse bestehen meißt aus Sandstein und das Dach hat eine deutsche Schieferdeckung.
Es besteht ein Wechsel von giebel- und traufständigen Gebäudeteilen die das Gebäude optisch in Einzelbauten gliedert, deren Blendgiebel und Bauschmuck Traditionen norddeutscher Backsteinbauten der Gotik und Renaissance aufnehmen. Neben wenigen Altbäumen besteht teilweise noch die charackteristische Fassadenbegrünung mit wildem Wein aus den 1930er Jahren. ***************************************************************************************** GRUNDRISS/BAUKÖRPER Das Gebäude ist in 3 Teile unterteilt, der rechte und linke Teil ist im Aufbau symetrisch, jedoch wurde später an den rechten Teil etwas angebaut und auch parallel zum Mittelteil wurde ein Anbau errichtet, der mit dem Mittelstück verbunden ist. Jeder der Drei Teile hat einen eigenen Eingang, aber nur die äußeren Teile haben ein Treppenhaus. Insgesamt hat dieses Gebäude 5 Stockwerke und einen ausgebauten Dachboden.
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