Grodek von Georg Trakl
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Am Abend tönen die herbstlichen Wälder z.1
Von tödlichen Waffen, die goldenen Ebenen
Und blauen Seen, darüber die Sonne
Düstrer hinrollt; umfängt die Nacht
Sterbende Krieger, die wilde Klage z.5
Ihrer zerbrochenen Münder.
Doch stille sammelt sich im Weidengrund
Rotes Gewölk, darin ein zürnender Gott wohnt
Das vergoßne Blut sich, mondne Kühle;
Alle Straßen münden in schwarze Verwesung. z.10
Unter goldenem Gezweig der Nacht und Sternen
Es schwankt der Schwester Schatten durch den
scheigenden Hain.
Zu grüßen die Geister der helden, die blutenden Häupter;
Und Leise tönen im Rohr die dunklen Flöten des Herbstes. z.15
O stolzere Trauer! Ihr ehernen Altäre
Die heiße Flamme des Geistes nährt heut ein gealtiger
Schwerz.
Kurze Interpretation:
Zeile:
1-4: Der Krieg vollendet den Untergang. Es tönen nur noch die Waffen des Todes.
5-6: Am Abend wird die Weite mit dem Lärm der Schlacht und mit Klage der Sterbenden erfüllt. Es verstummt das Tosen der Schlacht.
7-9: Das vergossene Blut sammelt sich im Weidengrund und darin wohnt der Gott des Krieges.
10-13: Es ist kein Weg mehr da. Grodek zeigt die Wirklichkeit des Schlachtfeldes mit seinen toen und sterbenden Soldaten.
14-16: \"Geister der helden\" -> Freund, \"blutender Häupter\" -> Feind; Im Vollzug des Untergangs werden Freund und Feind vereint, denn sie sterben gemeinsam.
17-19: Das Geschehen ist ein Opfer des Lebens, dass auf den Altar gebracht wird. Es werden nur die Enkel genannt, die von Trauer und Stolz des Opfers genährt werden.
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