Die beiden großen Bühnensäulen sehen aus als ob sie aus Marmor wären, sie sind in Wirklichkeit aber aus Holz.
Leider sind keine Zeichnungen von Bühnen erhalten ausser der von De Witt von der Swan Bühne, aber auch sie beruht auf einem verlorengegangenem Original.
Texte von Stücken enthalten vereinzelt Hinweise auf die Details der Bühnen.
Die heutige Bühne ist sehr prunkvoll gestaltet. Bei ihr wurde auch Rücksicht auf die Schauspieler genommen. Man rückte die Säulen etwas nach vorne, und vergrößerte das Bühnendach.
Die Bühne des alten Globes war etwa 1,5m hoch und reichte bis in die Mitte des Hofes. An der Rückseite waren zwei gerahmte Türen. Über der Bühne war Platz für Musiker und auch für Schauspieler, wenn es zu Balkonszenen kam. Der bemalte Himmel des Daches ist 16 Tonnen schwer und wird von einem einzigen Querbalken getragen, der auf zwei 7,3m hohen Säulen ruht.
Das Theater war zur damaligen Zeit ein Spiegelbild des Universums. Unter der Bühne befand sich die Hölle, zu der eine im zentrale Falltüre führte. Die Bühne war die Erde selbst, auf der die Menschen lebten und ihre Komödien und Tragödien aufführten. Der Bühnenraum war mit erdfarben bemalt. Der blaue Himmel mit vergoldeten Rippen ist in einzelne Felder aufgeteilt, die mit Bildern von Sonne, Mond, Erde und Tierkreiszeichen verziert sind. In der Mitte befindet sich von göttlichen Licht umstrahlte Wolke, die eine Falltüre ist, aus der auch Schauspieler "auf die Erde fahren können".
Über dem Balkon sind sieben planetarische Gottheiten aufgemalt. Auf beiden Seiten Merkur und Apoll, wegen der Beredsamkeit, und alle Musen, die wohlwollend auf die Bühne schauen.
Die Bühne war nach Norden gerichtet, sie lag daher permanent im Schatten. Dadurch wollte man höchstwahrscheinlich die prunkvollen Kostüme schonen.
Man hat sich bemüht das Globe so wahrheitsgetreu wie möglich nachzubauen, aber man kann leider nicht wissen wie es wirklich ausgesehen hat. Was aber überliefert ist, ist dass sich die Menschen zu dieser Zeit selten wuschen, während der Vorstellung aßen und diese mit lautstarken Jubel- oder Buhrufen unterbrachen. Es ging auch sicher sehr ungehobelt zu.
Theatervorstellungen zogen aber alle an. John Chamberlain bekräftigte das mit den Worten im Jahre 1624: Alte und Junge, Reiche und Arme, Herr und Diener, Papisten und Puritaner. Das Globe war zugänglich für jedermann. Alle konnten es sich leisten. Es ist meiner Meinung nach mit den Amphitheatern zu vergleichen, in deren Vorstellungen auch Menschen aller Klassen Zutritt hatten. An so einem Ort war es egal welcher Abstammung man war. Alle wollten Spaß haben etwas erleben oder sogar etwas lernen und sich an dem Leid anderer erfreuen.
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