Es entstanden Zeichnungen von russischen Kriegsgefangenen, von Vorgesetzten und Interieurs. Er kann nach Tirol reisen und an Ausstellungen in Wien, Amsterdam, Kopenhagen und Sockholm teilnehmen. Bis 1918 vollzieht Schiele einen Stilwandel, der ihm am Ende öffentliche Anerkennung einbringt. Diese Arbeiten zeigten eine veränderte Kunstauffassung. Der expressive Malstil war einer größeren Naturnähe der Darstellung gewichen. Seine einfühlsamen Porträts veranschaulichen seine humanistische Gesinnung jenseits nationalen Chauvinismus` und sein Mitgefühl mit den Gefangenen. 1918 wurde er ins Wiener Heeresmuseum versetzt, wo er bis zu seinem Tode blieb. Dort wurden Künstler in der Ausübung ihrer Kunst unterstützt.
Nach dem Tode Klimts im Frühjahr 1918 ist er für kurze Zeit der wichtigste Maler Österreichs. Seinen Aufstieg zum Ruhm beendet eine fürchterliche Epidemie, der weltweit 20 bis 25 Millionen Menschen zum Opfer fallen - die Spanische Grippe. Einen Monat vor Kriegsende sterben erst seine schwangere Frau und drei Tage später, am 31.10.1918 er selbst.
|