Die Körper-Raum-Beziehung kann man sich wie Ying und Yang vorstellen. Während die körperliche Substanz, also die Plastik oder Skulptur die positive Form Ying bildet, ist der umgebende Raum der Plastik/ Skulptur die negative Form, Yang. (Bei Skulpturen auch tote Form genannt.)
Körper und Raum stehen in einem bestimmten Verhältnis zueinander. Gegenüber dem Raum kann die positive Form zum Beispiel offen, verschlossen, kantig, aktiv und dynamisch sein. Im Gegensatz dazu kann der Raum die Plastik/ Skulptur umfließen, durchbrechen, durchdringen usw.
Es gibt Kernplastiken und Raumplastiken. Man unterscheidet sie danach, ob sie nach außen wirken und sich dem Raum öffnen oder nicht. Körper, die blockhafte, geschlossene Formen besitzen und ihre Energie in ihrem Innern sammeln, bezeichnet man als Kernplastik. Zu einer Figur, die sich dem Raum öffnet oder ihn in sich eindringen lässt sagt man Raumplastik.
Oft können Skulpturen oder Plastiken nicht eindeutig zugeordnet werden. Besonders bei Menschendarstellungen gibt es immer wieder raumoffene Partien, die beim Wechsel von konkaven und konvexen Formen entstehen.
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