Der schiefe Turm von Pisa ist ein frei stehender Glockenturm des romanischen Domes und Wahrzeichen der italienischen Stadt Pisa. Er bildet zusammen mit dem Dom, dem Baptisterium und dem Camposanto eine architektonische Gruppe auf der Piazza dei Miracoli. Mit der Errichtung des für die Region typischen Campanile in stilistischer Anlehnung an den Dom, jedoch statt des üblichen quadratischen auf einem runden Grundriß, begann man 1173. Die ersten drei Stockwerke waren bereits fertiggestellt, als die Bauarbeiten eingestellt werden mußten, da der weiche Boden die Belastung nicht mehr trug und absank. 1275 unternahm man die ersten Versuche, der Neigung entgegenzuwirken, indem die folgenden Stockwerke entgegen der Neigung gemauert wurden. Um 1301 waren sechs Stockwerke vollendet, das abschließende Glockengeschoß wurde erst im späten 14.
Jahrhundert aufgeführt. Der Turm mißt insgesamt 55 Meter Höhe und 16 Meter im Durchmesser und verjüngt sich zur Spitze hin um etwa vier Meter. Bis zu seinem sechsten Stockwerk besteht er aus übereinanderliegenden Säulengalerien. Über 294 Stufen gelangte man in die Glockenstube. Heute ist der Turm aufgrund seiner mittlerweile bedrohlichen Schräglage nicht mehr zugänglich. Verschiedene Versuche, sein Fundament dauerhaft zu stabilisieren und den Campanile vor dem Einsturz zu retten, hatten bisher nur kurzfristige Erfolge.
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