Auch die von Gunta Stölzl geleitete Textilabteilung erkannte die Notwendigkeit, die Entwurfsarbeit auf die Erfordernisse maschineller Serienproduktion einzustellen. Während man sich in der Weimarer Weberei auf das handgewebte Unikat konzentriert hatte, begann man in Dessau mit dem Experimentieren mit neuen Werkstoffen, wie etwa synthetischen Fasern.
Die gewebten Stoffe wurden jetzt als Mustercoupons zur Offerte aufmontiert und, mit Preis- und Größenangaben versehen, durchnumeriert. So lernten die Schülerinnen den Produktionsprozeß vom Färben zum Weben bis zur Stoffbestellung kennen. Zur gleichen Zeit lernten sie im Formunterricht von Paul Klee Gesetze der Musterung und Farbanordnung.
Damit war ein neues Berufsbild entstanden; das der Dessinatrice. Da die Schülerinnen ihre Grundkenntnisse aber auf dem Handwebstuhl erlernten, waren sie genauso zur Führung kleiner kunsthandwerklicher Werkstätten befähigt.
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