Nach der Bezwingung von Kypros wollte König Demetrius Poliorketes, der Städteeroberer des alexandrinischen Zeitalters, in den Jahren 305/04 v. Chr. die damals aufblühende und günstig gelegene Hafenstadt Rhodos einnehmen. Nach längerer erfolgloser Belagerung nahm er schließlich Abstand von seinem Vorhaben, worauf die Rhodier ihren Schutzpatron Helios mit einer Riesenbildsäule ehrten.
Der Koloss von Rhodos wurde etwa im Jahr 290 v. Chr. nach 12 Jahren Bauzeit fertiggestellt. Verantwortlich für den aus dem Verkauf des zurückgelassenen Belagerungsmaterials finanzierten Bau zeigte sich Chares, ein Einwohner von Lindos. In mehreren Quellen wird dem Koloss eine Höhe von 80 Ellen (ca. 35 m) zugebilligt. Das aus Bronze gegossene Götterbild erhob sich auf einem weißen angeblich dreieckigen Marmorsockel. Die Vorstellung, der Koloss habe spreizbeinig über der Hafeneinfahrt mit einer Feuerpfanne in der erhobenen Rechten gethront, deckt sich nicht mit den bekannten Überlieferungen. Stattdessen wird nur von einem Sockel (also nicht gespreizt) und von einem Standort in der Mitte der Stadt berichtet.
Schon 66 Jahre nach seiner Fertigstellung (etwa 224 v. Chr.) ist die Statue durch ein Erdbeben umgestürzt und an den Knien abgebrochen. Aufgrund eines Orakelspruches: \"Was gut liegt, das soll man nicht von der Stelle bewegen.\" ist der Koloss dann nahezu 900 Jahre wirklich liegen geblieben. Aus einer alten Überlieferung des Plinius erfährt man: \"Der Sonnenkoloss erregt aber selbst noch so im Daliegen das Staunen aller, welche ihn sehen. Nur wenige können seinen Daumen umfassen, die Finger sind größer als (sonst ganze) Statuen.\"
Nach der Eroberung der Insel durch die Araber anno 653 n. Chr. wurde auch der noch stehengebliebene untere Teil des Erzkolosses vom Marmorsockel heruntergerissen und die gesamte Erzmasse zum Einschmelzen nach Edessa abtransportiert.
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