Der Begriff Graffiti kommt nicht wie man meint aus dem Amerikanischen, sondern hängt mit dem italienischen Wort syraffine zusammen. Syraffine heißt auf Deutsch übersetzt soviel wie kratzen, da die frühen Anfänge des Graffitis mit spitzen Gegenständen in Scheiben oder Wänden geritzt wurde. Ein weiterer klärender Begriff ist das griechische Wort graphein. Dieses Wort heißt auf Deutsch übersetzt soviel wie schreiben. Da Graffiti am Anfang häufig in geschriebener Weise als so genannte Tags zu sehen war. Das Wort Tag ist auf den nächsten Seiten noch genauer beschrieben. Hier ist eine Liste von Wörtern die in der Graffitisprache häufig verwendet werden:
Abkürzungen
Sind in der Writersprache sehr beliebt, Bsp. E2E = End to End
Aerosol
Wird von französischen Sprayern weitgehend synonym mit Sprühdose genannt
\"Bibel der Sprüher\"
Nicht wenige Sprüher bezeichnen die Bildbände \"Subway Art\" und \"Spraycan Art\" als Bibeln
Biten = beißen
Bildmotive von anderen Sprayern klauen und als eigene Idee verkaufen
Blackbook
Skizzenbuch für Graffitientwürfe (das \"Tagebuch\" des Writers) Im Blackbook werden die Graf\'s sorgfältig skizziert und z.T. sogar coloriert......die Farbe des Einbandes spielt keine rolle....das b.b. dient zur Dokumentation und als Diskussionsgrundlage bei Sprayertreffen
Blockbuster
Grosse, rechtwinklige Block-Buchstaben als Teil eines Pieces. Die Buchstaben können so besser aus weiter Distanz gelesen werden.
Buff
Büffelleder Reinigungsmittel zum Entfernen von Graffiti. Der Buff ist nicht ungefährlich, in NEW YORK sind zahlreiche der mit Reinigung der Züge beschäftigten Menschen durch die Buff-Dämpfe dauerhaft erkrankt. Ein weiteres Problem war und ist, dass der Buff unter Umständen Leitungen der Bremssysteme angreift. Die Betriebssicherheit des Zuges kann so erheblich gefährdet werden.
Buffen = von to buff = entfernen eines Graffitis = ablaugen
Burner
Bezeichnung für ein besonders gelungenes Graffiti
Can = Synonym für Sprühdose
eignen sich mit einem Fat Cap zum Ausfüllen von großen Flächen. Früher in den USA, bzw. in NYC oft verwendete Dosen.
Cap (auch Düse genannt)
Düsenaufsatz einer Sprühdose. Man unterscheidet: Fat Cap und Skinny Cap, ist der vom Sprühkopferzeugte Strahl breit, spricht man von einem Fat Cap, ist er dünn von einem Skinny Cap
Car
Bezeichnung für Graffiti auf Waggons von U-Bahn, S-Bahn oder Bundesbahn (siehe unter whole car, top to bottom car, window down car...)
Drips
von engl. drip = Tropfen. Entstehen durch Auslaufen der Sprühfarbe bei längerem Halten des Sprühdosenstrahls auf einen Punkt (> wird zum Teil auch absichtlich als deko-element in eine piece miteinbezogen
Dissen = jemanden abzuwerten oder zu verspotten
Fading = verschwinden, überblenden = schwierige Sprühtechnik mit der fließende Übergänge zwischen einzelnen Farben erreicht werden können
Fill in
Farbig ausgesprühte Fläche innerhalb eines Buchstabens. Das Fill in wird ausgeführt, nachdem zunächst eine erste Umrisslinie des Buchstabens angelegt worden ist.
First out
Umrisslinie, die der Maler als erste sprüht. Sie dient als Skizze und zu Orientierung beim Sprühen.
FTP = Abkürzung des Namens einer deutsch-schweizerischen Writergruppe namens \"Fuck The Police\" - deren Mitglieder aus Basel, München sind (Dare, Oil, Crown, Cole)
Highlight
Schmuckelement, das Lichtreflexen oder kleinen Sternen ähnelt
Mural = Mauerbild (großformatig) = gesprüht oder gemalt
Old School = einfacher Graffitistil
Overkill = unkontrolliertes herausschießen der Farbe aus der Sprühdose (technischer Fehler)
Panel Piece = unter Fenster und zwischen den Türen eines Zuges gesprühtes Bild
Piece = Stück, Übername (Slang) für Graffiti
Posse = Writergruppe
Tag (früher auch Hit genannt)
Einfarbige, graphisch gestaltete Graffiti Signatur. Ein Tag besteht in der Regel nur aus dem Decknamen (oder Pseudonym) des Sprühers. Der Sinn des \"taggens\" besteht darin, das entsprechende Pseudo an unmöglichen Orten anzubringen (als Beispiel in schwindelerregender Höhe, an vielbefahrenen und riskanten Stellen...)
Top to Bottom
Kurz T-to-B > T-2-B > T2B genannt = Zug Graffiti das die gesamte Wagenhöhe von Dach bis zum Boden ausfüllt. Das erste T2B soll laut Castleman [Buch>getting up Subway] 1973 ein Sprayer namens Riff gemacht haben. Das malen eines T2B dauert zwischen 5 Minuten und mehreren Stunden. Das größte Problem bei einem T-2-B stellt die Wagenhöhe dar, nicht selten kommen bei einem T2B Leitern zum Einsatz.
Rocken = gleichbedeutend wie Bomben
Rooftops = Graffiti an Häusergiebeln
Whole Car
Bild auf einem Zug, das sich über die gesamte Länge eines Waggons erstreckt (End to End). Dabei braucht nur eine Wagenseite besprüht zu sein. Auch ein geübter Maler braucht in der Regel mehrere Stunden dafür, oft teilen sich aber meherere Sprüher [ Crew ] eine Zugseite. Der erste Whole Car soll der New Yorker Flint 707 gemacht haben
Whole Train
Ein Zug in voller Länge bemalt (einseitig) 1976 von Cine, Flame one und Mad 103 zum ersten Mal gesprüht (> freedom train)
Window Down
Bild auf einem Zug, das nur in dem Bereich zwischen Fenster und Boden des Waggons gemalt ist (> auch panel piece genannt)
Writer = Graffitimaler, Sprayer
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