32 - Bit-Betriebssystem:
Die Intel - Prozessoren ab dem 80386 waren bereits mit einem 32 - Bit - Bussystemen ausgestattet. Diese Hardware - Architektur wurde bis dato von Betriebssystemen wie DOS oder O/S2 ( bis 1.3) nicht unterstützt.
Nach OS/2 Version 2 war nun Windows NT das nächste Betriebssystem, das die Fähigkeiten der moderneren 32 - Bit - Prozessorenvoll ausnutzen konnte. Dies hatte Auswirkungen auf die Verwaltung des Arbeitsspeichers und die Leistungsfähigkeit von Programmen. Windows benötigte keine Umwege, um den gesamten Hauptspeicher anzusprechen ( 4 Gigabyte). Programme konnten effektiver und schneller auf den Speicher zugreifen. Instruktionen wurden zum Teil schneller ausgeführt als unter einem 16 - Bit Betriebssystem. Somit waren erhebliche Leistungssteigerungen der Programme die Folge.
Multitasking/ Preemptives Multitasking/Non - preemtives Multitasking:
Multitasking
Unter dem Begriff Multitasking wird die Fähigkeit des Betriebssystems verstanden, mehrere Anwendungen ( fast ) gleichzeitig ablaufen zu lassen. Übersetzt heißt dieses Wort " viele Aufgaben " , die simultan abgearbeitet werden können.
Preemptives Multitasking
Bei Windows NT bestimmt ein Teil des Betriebssystems, der Kernel genannt wird, zu welchem Zeitpunkt einer Anwendung die Prozessorzeit entzogen wird, und welches Programm als nächstes mit dem Prozessor arbeiten darf. Da die Rechenzeit äußerst kurz gehalten wird, kommen häufig alle gestarteten Applikationen an die Reihe, wodurch der Eindruck entsteht, als ob sie gleichzeitig auf den Prozessor zugreifen könnten.
Bereits nach der Anmeldung in Windows NT kann die Multitasking - Fähigkeit festgestellt werden. Während noch weitere Gerätetreiber geladen werden, die Verbindung zum Netzwerk aufgebaut wird usw., kann man sich bereits die Task - Liste über eine Tastenkombination ( Strg + Alt ) auf dem Bildschirm anzeigen lassen oder ein Spiel wie z.B. Minesweeper starten und die ersten Mienen makieren.
Non - Preemptives Multitasking
Auch Windows 3.1 war bereits schon Multitaskingfähig, jedoch handelte es sich dabei um ein Non - Preemptives Multitasking, das im Deutschen auch als eingeschränktes Multitasking bezeichnet wird. Die Einschränkung bestand darin, dass nicht das Betriessystem sondern das Programm entschied, wann es die Prozessorzeit nicht mehr benötigte. Falls die Applikation schlecht programmiert wurde oder sie sich aufhing, konnte es passieren, dass sie den Zugriff auf den Prozessor nicht mehr zurücknahm. In diesem Fall konnte keine andere Anwendung ausgeführt werden.
Die Beiden gestrichelten Linien, sollen 2 Unterprogramme ( Threads ) darstellen und deren zeitlich abwechselnden Zugriff auf den Prozessor ( Mitte, hellgrau ).
NTFS - Dateisystem:
Neben dem FAT - Dateisystem von Dos und dem HPFS - Dateisystem von OS/2 können Laufwerke nun auch mit dem speziell für Windows NT entwickelten Dateisystem NTFS ( New Technology File System ) formatiert werden. Dieses Dateisystem bietet gegenüber den anderen beiden mehrere Vorteile. So können nun auch Dateien mit Namen versehen werden, die bis zu 255 Zeichen lang sein können und somit aussagekräftiger werden.
Zugriffsberechtigungen:
Dateien und Verzeichnisse, die auf einem NTSF - formatierten Laufwerk liegen, können vor unerlaubten Zugriff gesichert werden. Für jeden Benutzer und für jede Benutzergruppe können bestimmte Zugriffsberechtigungen vergeben werden, die z.B. nur das Lesen zulassen. Dabei bezieht sich solch ein Zugriffsrecht immer auf eine oder mehrere zuvor spezifizierte Dateien und Verzeichnisse. Dadurch ist es möglich, jedem Benutzer eine eigene Arbeitsumgebung zu schaffen ( im allgemeinen Sprachgebrauch Profile genannt ).
Netzwerk:
Windows NT besitzt integrierte Netzwerk - Funktionen, die Peer - to - Peer -Fähigkeiten zur Verfügung stellen. Darunter wird ein Netzwerk verstanden, in dem mehrere Clients ohne Einsatz eines Servers miteinander verbunden sind. Die Netzwerkschnittstelle ermöglicht vor allem den Zugriff auf Dateien und Verzeichnisse, die sich auf einem anderen Rechner befinden, und den Zugriff auf einen Drucker, den sich mehrere Rechner über ein Netzwerk teilen.
Dank dieser Integrierung grundlegender Netzwerk - Eigenschaften muss nun keine zusätzliche Netzwerk - Software wie z.B. das damalige Novell installiert werden. Außerdem enthielten bereits einige Anwendungen wie der Datei - Manager eingebaute Funktionen, die sich mit dem Netzwerk befassten. Sie gaben z.B. den Zugriff auf ein Verzeichnis frei oder stellen eine Verbindung zu einem Laufwerk eines anderen Rechners her.
Sicherheitsvorkehrungen:
Windows NT wird als sicheres Betriebssystem bezeichnet, da es mehrere Sicherheitsvorkehrungen besitzt, die einen unberechtigten Zugriff verhindern. Ich möchte an dieser Stelle nur einige dieser Sicherheitsmaßnahmen erwähnen. Jeder Benutzer muss sich z.B. über die Tastenkombination Strg + Alt + Entf und der anschließenden Angabe eines Benutzernamens und eventuell eines Kennwortes anmelden. Wie weiter oben erwähnt, kann der Zugriff auf Dateien und Verzeichnisse, die auf einem NTSF - formatierten Laufwerk liegen, eingeschränkt oder ganz verboten werden. Dies gilt auch für Verzeichnisse, die über das Netzwerk freigegeben wurden, auch wenn sie das FAT - Dateisystem verwenden.
Für den Systemverwalter ( Administrator ) besteht zudem die Möglichkeit, alle wichtigen Ereignisse, die im System entstehen, zu protokollieren. Außerdem kann keine Anwendung in den Adressraum eines anderen Programms schreiben, wodurch schwere Schäden entstehen könnten. Jede Applikation besitzt einen eigenen privaten Adressraum, der keinen zugriff von anderer Seite zulässt.
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